PocketBook InkPad Color 3 im Test: Warum nicht gleich so?

, 63 Kommentare
Geschätzte Lesezeit: 29:47 min.

Mit dem InkPad Color 3 hat PocketBook völlig unerwartet einen neuen eBook Reader mit Farbdisplay auf den Markt gebracht.

Der schnelle Generationenwechsel der InkPad-Color-Reihe war von PocketBook dabei ursprünglich gar nicht geplant. Allerdings dürfte niemand mit dem großen Erfolg des Vorgängers gerechnet haben. Weder PocketBook selbst, noch der Display-Hersteller E-Ink. Letzterer war es dann auch, der nicht mehr genügend Kaleido-Plus-Bildschirme liefern konnte. Als Konsequenz musste man als Alternative auf die neuere (und bessere) Kaleido 3 Technik wechseln.

E-Ink Kaleido 3 besitzt eine höhere Farbauflösung und erwies sich bereits bei diversen chinesischen E-Ink Tablets als sehr brauchbare Anzeigetechnologie. Dementsprechend ist die Erwartungshaltung beim PocketBook InkPad Color 3 natürlich auch sehr hoch.

Daher sehen wir uns in diesem Test an, inwiefern sich die Ablesbarkeit mit Kaleido 3 verbessert und ob man den dritten InkPad-Color-eReader nun ohne Vorbehalte empfehlen kann.

Hinweis: Das Testgerät wurde ohne Bedingungen und ohne Einflussnahme auf den Test von PocketBook bereitgestellt.

Video-Test (Englisch)

Nachfolgend eine Zusammenfassung des Testberichts als englischsprachiges Video-Review:


Dieses Video wird unabhängig von den gesetzten Cookie-Einstellungen mit einem Klick auf das Bild bzw. den Play-Button extern von YouTube geladen. Siehe unsere Cookie- und Datenschutzerklärung für weitere Details.

Verarbeitung, Ausstattung und Handhabung

Das PocketBook InkPad Color 3 teilt in Hinblick auf die Hardware – abgesehen vom Display – quasi alle Punkte mit seinem direkten Vorgänger, dem InkPad Color 2. Auf den ersten Blick könnte man das InkPad Color 3 auch leicht mit dem ebenso kürzlich vorgestellten InkPad 4 verwechseln, da sie ähnliche Abmessungen und ein weitestgehend gleiches Design aufweisen.

Ein Unterschied liegt jedoch in der Bauweise des Displays: Das InkPad Color 3 verfügt, wie auch das InkPad Color 2, über ein leicht eingelassenes Display statt eines planen Displayglases. Diese Designentscheidung wurde wahrscheinlich getroffen, um die Qualität der E-Ink-Anzeige nicht durch eine zusätzliche Glasschicht zu beeinträchtigen. Dies ist deshalb relevant, da der RGB-Farbfilter das Display bereits merklich verdunkelt (siehe unten).

Bekannte Optik beim InkPad Color 3

Die Ränder um das Display des InkPad Color 3 sind durchgehend schmal, mit einer etwas breiteren Fläche unterhalb, wo sich die physischen Knöpfe befinden. Diese sind, analog zum InkPad 4, direkt am unteren Rand angebracht, was das „Kinn“ des Vor-Vorgängermodells (InkPad Color 1) eliminiert. Handhabung und Bedienung leiden unter dieser kleinen Designänderung nicht, da die leicht gewölbten Blättertasten weiterhin ohne Probleme erreichbar sind.

Leicht gewölbte Blättertasten für eine bessere Ertastbarkeit

Guter Qualitätseindruck

Das InkPad Color 3 hinterlässt – ebenso wie bereits das InkPad Color 2 – einen einwandfreien Qualitätseindruck. Dieser unterscheidet sich vom InkPad 4 insofern positiv, dass das Gerät nicht zum Knarzen des Gehäuses neigt – ein Detail, das am Schwestermodell zwar nicht gravierend ist, ich aber dennoch als leicht störend empfand.

Rückseite mit angebrachtem Cover

Der seitliche Rahmen des InkPad Color 3 sieht metallisch aus, ist jedoch aus Kunststoff gefertigt. Optisch und haptisch wirkt das Gerät mit Ausnahme der Rückseite hochwertig. Es wirkt etwas billiger und ist ein Fingerabdrucksmagnet. Immerhin bietet es mit dem geriffelten Muster aber eine gute Griffigkeit.

InkPad Color 3 mit angebrachtem Sleep-Cover

Außerdem kann man wieder ein passendes Cover anbringen, indem man es mit der Rückseite des Geräts verbindet. So bleibt der eReader schlank und das Display ist dennoch geschützt.

Umfangreich ausgestattet

Mit 32 GB internem Speicher bietet das InkPad Color 3 grundsätzlich ausreichend Platz für die meisten Anwendungsfälle. Mehr Speicher oder eine Erweiterungsmöglichkeit wären aber natürlich dennoch vorteilhaft gewesen. Besonders für einen Farb-eReader, der tendenziell größere Dateien speichert. Für die meisten Nutzer dürften die 32 GB dennoch locker ausreichen.

Das Gerät unterstützt das Abspielen von Musik, Hörbüchern oder Text-to-Speech über Bluetooth-Kopfhörer oder -Lautsprecher. Den ebenso verfügbaren eingebauten Lautsprecher, der eine drahtlose Verbindung überflüssig macht und den Ton direkt am eReader ausgibt, kennt man bereits vom InkPad 4 und InkPad Color 2. Die Tonqualität ist gut und entspricht den anderen genannten Modellen.

Mono-Lautsprecher auf der Seite

Das Gewicht des InkPad Color 3 liegt mit 270 Gramm nur unwesentlich über dem des InkPad 4 (265 Gramm). Ein Grund für das ähnliche Gewicht (trotz nicht-planer Gehäusefront) ist der größere Akku mit 2.900 mAh. Dieser ist um fast 50% größer als beim Schwestermodell und wird für die höhere Rechenleistung der Farbdarstellung benötigt.

Neue, schnellere CPU

Im InkPad Color 3 arbeitet, ebenso wie im Vorgänger, somit wieder ein Quad-Core-Prozessor mit bis zu 1,8 GHz. Der Einsatz dieses leistungsfähigeren Prozessors führt dazu, dass das Gerät schneller und reaktionsfreudiger als das InkPad 4 (und beinahe alle anderen PocketBook-Modelle) ist.

USB-C Anschluss an der Unterseite

Neben dem leistungsstarken Prozessor verfügt der eReader über 1 GB RAM und einen USB-C-Anschluss. Der eingebaute IPX8-Wasserschutz ist (neben dem InkPad Color 2) ein besonderes Alleinstellungsmerkbar unter Farb-eReadern.

Display und Beleuchtung

Wie bereits erwähnt kommt E-Ink Kaleido 3 Anzeige-Technologie zum Einsatz. Der 7,8 Zoll große Bildschirm besitzt dementsprechend zwei unterschiedliche Auflösungen: 300 ppi für das E-Ink Display und 150 ppi für die Farbschicht.

Das Ganze funktioniert so: Auf einem regulären graustufigen E-Ink Carta Bildschirm, wie man ihn auch vom InkPad 4 kennt, befindet sich eine zusätzliche, halbtransparente RGB-Schicht (Rot, Grün, Blau) mit farbigen Subpixeln.

Um nun eine bestimmte Farbe darzustellen, werden die Pixel des darunter liegenden E-Ink Bildschirms selektiv so verdunkelt, dass nur die gewünschte Farbe frei bleibt. Dadurch reflektiert das Display nur an dieser Stelle ungehindert Licht und die darzustellende Farbe wird mit freiem Auge gut erkennbar dargestellt.

Möchte man also ein grünes Bild darstellen, wird der Bildschirm hinter den roten und blauen Subpixel verdunkelt. Indem die E-Ink Pixel nicht einfach nur auf Schwarz umgeschaltet werden, sondern auch in Graustufen abgedunkelt werden können, erlaubt das Kaleido 3 Display zudem eine Darstellung von 4.096 Farben. Das sorgt generell für eine ordentliche Farbdarstellung, die erst bei komplexen Bildern an ihre Grenzen stößt.

Wegen der RGB-Farbschicht ist der Bildschirm ohne Beleuchtung sichtbar dunkler

Einen Nachteil hat dieser Farbschicht-Ansatz allerdings: Die zusätzliche RGB-Beschichtung verdunkelt den Bildschirm sichtbar. Ohne aktivierter Frontbeleuchtung ist das Nutzungserlebnis schlichtweg schlechter als bei einem normalen E-Ink Carta Bildschirm wie z.B. beim InkPad 4. Das gilt für alle Kaleido-Geräte, ganz unabhängig von Hersteller.

Daher sollte man einen E-Ink Kaleido Farb-eReader immer mit dem Hintergedanken kaufen, dass dieser in Innenräumen durchgängig mit aktiviertem Frontlicht verwendet wird. Mit dem ist die Ablesbarkeit nämlich tadellos und neutralisiert diesen Nachteil weitestgehend. Dementsprechend wurden fast alle Fotos in diesem Test mit aktivierter Beleuchtung geschossen. Das entspricht dem tatsächlichen Nutzungsverhalten aus meiner Sicht am ehesten.

Mit Beleuchtung ist die Ablesbarkeit des PocketBook InkPad Color 3 sehr gut

Der einzige kleine Nachteil gegenüber dem InkPad Color 2 ist die geringfügig dunklere Bildschirmdarstellung ohne Beleuchtung. Weil die Pixeldichte beim InkPad Color 3 höher ist, wirkt der Bildschirm ein wenig dunkler. Ein echtes Problem ist das allerdings nicht, da man – wie erwähnt – im Normalfall sowieso auf beiden Geräten die Frontbeleuchtung verwendet.

Anzeigequalität

An der grundsätzlichen Funktionsweise hat sich also auch bei der neuen Kaleido-3-Technik nichts geändert. Der wichtigste Unterschied ist dementsprechend die um 50% höhere Auflösung. Von den 100 ppi des Vorgängers steigert sich die Farb-Auflösung beim InkPad Color 3 auf 150 ppi.

PocketBook InkPad 4, InkPad Color 1, InkPad Color 2 und InkPad Color 3 mit der gleichen Comic-Seite

Obwohl das nicht nach sonderlich viel klingt, wirkt sich die Verbesserung für mein Empfinden deutlich auf die Anzeigequalität aus. Mein größter Kritikpunkt an der Kaleido-Plus-Technik waren die mit freiem Auge einigermaßen gut sichtbaren RGB-Subpixel. Bei einem Leseabstand von circa 30 Zentimeter kann ich diese beim Vorgänger in Form von Glitzern gut wahrnehmen.

Dieses Glitzern hatte das Lesen reiner Textinhalte (Schwarz auf Weiß, ohne Farbe) für mich klar verschlechtert. Das E-Ink-typische, papieränhliche Lesegefühl hat mir obendrein dadurch ebenfalls gefehlt.

Comic-Seite der InkPad-Familie im Detail: Das InkPad Color 3 hat die sichtbar beste Anzeigequalität

Mit dem PocketBook InkPad Color 3 ist das nun anders: Die 150 ppi Pixeldichte sorgt dafür, dass die Subpixel geschrumpft sind. Ich würde zwar nicht so weit gehen zu sagen, dass die Subpixel nun völlig unsichtbar sind. Aber sie sind wesentlich unauffälliger. Bei einem Betrachtungsabstand von rund 30 Zentimetern sieht das Kaleido 3 Display im Vergleich zu den Vorgängergenerationen papierähnlicher aus. Bei noch größerem Leseabstand kann ich die Subpixel gar nicht mehr erkennen.

Auch die veränderte Subpixel-Form und -Anordnung trägt zu diesem Eindruck bei. Die kleinen Farbpunkte sind nun nämlich quadratisch und deren diagonal erscheinende Anordnung macht sie mit freiem Auge ebenfalls unauffälliger.

Nochmal reingezoomed: Die Darstellung am InkPad Color 3 ist am besten

Farbdarstellung

Diese neue Anordnung der Subpixel sorgt auch für eine generell bessere Darstellung von Farbinhalten. Abgesehen davon, dass farbiger Text dank der höheren Auflösung schärfer ist, erscheinen farbige Fläche weniger rasterartig.

Minimal besser ist auch die Farbsättigung, allerdings ist der Unterschied so gering, dass er fast nicht der Rede wert ist. Die sanfte, eher pastellartige Farbdarstellung hat sich mit der neuen Displaygeneration also nicht geändert.

Das bloße Vorhandensein von Farbe auf dem eBook Reader ist aber dennoch ein sehr willkommener Bonus und lockert die Benutzeroberfläche für mein Empfinden ordentlich auf. Noch mehr gilt das natürlich für farbige Inhalte wie z.B. Comics, die schlichtweg besser aussehen. An die pastellartige Farbdarstellung gewöhnt man sich schnell.

PocketBook InkPad Color 3 vs. Papier-Comic

Wichtig zu erwähnen ist in dem Zusammenhang, dass E-Ink Kaleido 3 weiterhin den gleichen Vorteil hat, wie alle anderen E-Ink-Displays: Eine sehr gute Ablesbarkeit auch bei direkter Sonneneinstrahlung. D.h. auch wenn die Farbsättigung im Vergleich zu einem LCD-Tablet wesentlich geringer ist, im Freien ist der eBook Reader dank der reflexionsarmen Displayoberfläche und der reflektiven Bildschirmtechnik klar im Vorteil.

In Hinblick auf die Farbsättigung bleibt abschießend aber festzuhalten, dass PocketBook die Standardkonfiguration noch ein wenig adaptieren sollte. Man hat die Farbsättigung für mein Empfinden etwas zu stark erhöht. Glücklicherweise erlaubt PocketBook die eigenständige Anpassung gewisser Werte. Die für mich optimale Balance zwischen Anzeigequalität und Farbtreue habe ich mit folgenden Einstellungen gefunden:

  • Kontrast +6
  • Helligkeit -1
  • Gamma 0.8
  • Sättigung -2

Hier gilt es natürlich auch individuelle Vorlieben zu beachten und eventuell ändert sich das Setup auch mit zukünftigen Software-Updates. Dementsprechend solltest du mit den Schiebereglern einfach selbst ein wenig herumexperimentieren.

Beleuchtungsqualität & Helligkeit

Bei der Beleuchtungsqualität kann das PocketBook InkPad Color 3, wie schon sein Vorgänger, mit einer sehr guten Vorstellung überzeugen. Es ist lediglich ein leichter vertikaler Helligkeitsverlauf bei genauerem Hinsehen wahrnehmbar, dieser stört das Leseerlebnis aber nicht. Insbesondere bei seitenfüllenden farbigen Inhalten (wie z.B. Comicseiten) kann man Unregelmäßigkeiten bei Frontbeleuchtungen ohnehin kaum erkennen – selbst wenn sie stärker ausfallen sollten.

Fast schon zur Nebensache gerät der Kontrast: Dieser ist mit Beleuchtung absolut tadellos. Aktiviert man das Frontlicht, ist die Ablesbarkeit hervorragend. Ohne Beleuchtung ist der Bildschirm in Innenräumen allerdings wie bereits erwähnt eher zu dunkel.

Gleichmäßige Frontbeleuchtung: 0% Nachtlicht

Die Farbtemperatur des Frontlichts lässt sich wieder zwischen kalt-weiß und warm-orange adaptieren, wobei insbesondere die kalt-weiße Einstellung mit 7200 Kelvin dieses Mal deutlich kühler ausfällt als noch beim InkPad Color 2. Da man die Lichtfarbe mit dem Schieberegler selbst mischen kann, ist das allerdings kein Problem. Das Nachtlicht liegt mit 3100 Kelvin auf ähnlichem Niveau wie zuvor.

Frontlicht mit 50% Nachtlichteinstellung

Die maximale Helligkeit liegt mit 54 cd/m² der kalt-weißen LEDs und 55 cd/m² der warm-orangen LEDs ein wenig unter dem Vorgänger, ist aber weiterhin locker hell genug um eine komfortable Ablesbarkeit auch tagsüber zu gewährleisten. Bei Dunkelheit muss man die Helligkeit ohnehin reduzieren und da glänzt das PocketBook InkPad Color 3 wieder mit einer sehr niedrigen Mindesthelligkeit von 0,7 cd/m²

100% Nachtlicht der Beleuchtung

Wie immer gilt es bei diesen Werten (Helligkeit und Farbtemperatur) zu bedenken, dass innerhalb der Modellreihe Schwankungen möglich sind und es erfahrungsgemäß von Gerät zu Gerät Abweichungen gibt.

Maximale Bildschirmhelligkeit in cd/m² (höher ist besser)

  • Tolino Vision 5 (warm) 175
  • Kindle Oasis 3 (kalt) 170
  • Tolino Shine 3 (warm) 146
  • Kindle Oasis 3 (warm) 131
  • Tolino Vision 5 (kalt) 130
  • Tolino Page 2 126
  • Tolino Vision 6 (warm) 124
  • Tolino Shine 3 (kalt) 118
  • Tolino Vision 6 (kalt) 108
  • PocketBook Touch HD 3 (kalt) 90
  • Kindle Paperwhite 4 90
  • Tolino Shine 2 HD 89
  • PocketBook InkPad 3 Pro (kalt) 85
  • Huawei MatePad Paper 81
  • PocketBook InkPad 3 (kalt) 79
  • PocketBook Touch HD 3 (warm) 75
  • PocketBook InkPad 3 Pro (warm) 73
  • PocketBook InkPad Color 2 (kalt) 71
  • PocketBook InkPad 3 (warm) 69
  • PocketBook Era (kalt) 63
  • PocketBook InkPad 4 (kalt) 63
  • PocketBook InkPad Color 2 (warm) 59
  • PocketBook Era (warm) 59
  • PocketBook InkPad 4 (warm) 55
  • PocketBook InkPad Color 3 (warm) 55
  • PocketBook InkPad Color 3 (kalt) 54
  • PocketBook InkPad X (kalt) 50
  • PocketBook InkPad Lite (kalt) 47
  • PocketBook InkPad X (warm) 44
  • PocketBook InkPad Lite (warm) 36

Minimale Bildschirmhelligkeit in cd/m² (niedriger ist besser)

  • PocketBook Color 3.1
  • Tolino Page 2 3.1
  • Tolino Shine 3 (warm) 2.7
  • Tolino Vision 5 (warm) 2.7
  • Tolino Shine 3 (kalt) 1.8
  • Huawei MatePad Paper 1.6
  • Tolino Vision 5 (kalt) 1.2
  • Tolino Vision 6 (kalt) 1.2
  • Tolino Vision 6 (warm) 1.0
  • PocketBook InkPad Color 2 0.9
  • PocketBook InkPad 4 0.8
  • PocketBook Inkpad 3 0.7
  • PocketBook Inkpad 3 Pro 0.7
  • PocketBook Touch HD 3 0.7
  • PocketBook InkPad Color 3 0.7
  • PocketBook Era 0.7
  • Kindle Oasis 3 0.6
  • PocketBook Inkpad X 0.4
  • PocketBook Inkpad Lite 0.1

Touchscreen und Ghosting

Die Bedienung des eReaders erfolgt primär über den schnell und präzise reagierenden Touchscreen, sowie die eingangs erwähnten, PocketBook-typischen Hardwaretasten unter dem Display.

Ghosting ist bei reinen Textinhalten gering ausgeprägt, sodass man zwar ein schwaches „Durchscheinen“ der vorigen eBook-Seite erkennen kann, allerdings ist der Effekt so gering ausgeprägt, dass er nicht stört.

Anders sieht das bei Bildinhalten aus. Hier ist eine vollständige Bildschirmaktualisierung sinnvoll, denn der Ghostingeffekt ist teilweise stärker ausgeprägt. Der volle Refresh löst das Problem allerdings zuverlässig.

Beleuchtungs- und Nachtlichtautomatik

Das PocketBook InkPad Color 3 hat zwar weiterhin keine Sensoren um die Bildschirmhelligkeit automatisch an die Umgebung anzupassen. Dafür gibts aber unternehmenstypisch wieder die zeitgesteuerte Automatisierungsfunktion.

Diese kann sogar adaptiert werden, wobei die Helligkeit und das Nachtlicht mithilfe eines Zeitdiagrams einfach entsprechend der Uhrzeit definiert werden können.

Praktische Zeit-Automatik

Dieser Ansatz hat Vor- und Nachteile: Vorteilhaft ist, dass sich plötzliche Umgebungslichtveränderungen nicht auswirken und man im Extremfall keine ständig wechselnde Bildschirmhelligkeit tolerieren muss. Nachteil ist aber natürlich, dass die Beleuchtung nicht direkt auf die Umgebung reagiert und man so ggf. selbst nachbessern muss.

Unterm Strich gefällt mir dieser Lösungsansatz aber weiterhin sehr gut und ist für mich insbesondere abends, wenn die Lichtverhältnisse sich von Tag zu Tag nicht unterscheiden, eine sehr komfortable Angelegenheit. Die Individualisierungsoptionen sind für fortgeschrittene Nutzer dabei ein willkommener Bonus.

Zwischenfazit Bildschirm

Unverhofft kommt oft: Und so hat PocketBook kurz nach dem Start des InkPad Color 2 bereits den Nachfolger auf den Markt gebracht, der meinen größten Kritikpunkt des Farb-Displays ausräumt.

Das PocketBook InkPad Color 3 punktet mit der höheren Pixeldichte, die für ein besseres Nutzungserlebnis sorgt. Der Unterschied ist dabei aus meiner Sicht wesentlich größer, als es die am Papier geringe Steigerung von nur 50 ppi vermuten lassen würde.

Die weniger auffälligen Subpixel und damit einhergehende p

Tolle Farbdarstellung und Anzeigequalität dank E-Ink Kaleido 3 – allerdings nur mit aktiviertem Frontlicht

apieränhliche Optik machen das InkPad Color 3 nicht nur zu einem tollen Anzeigegerät für Comics und Magazine, sondern auch für reine Textinhalte ohne Bilder.

Man muss aber natürlich trotzdem mit der richtigen Erwartungshaltung an die Sache rangehen, denn perfekt ist auch E-Ink Kaleido 3 nicht: Der Bildschirm ist ohne aktiviertem Frontlicht merklich dunkler als bei graustufiger E-Ink Technik und die Farbsättigung kann nicht mit LCD-Bildschirmen in Tablets oder Smartphones mithalten.

Wenn man sich dieser Punkte bewusst ist, dann gitbs bildschirmtechnisch kaum was auszusetzen. Im Gegenteil: Das Farbdisplay am InkPad Color 3 macht richtig Freude.

Lesen und Benutzerfreundlichkeit

PocketBook hat in den vergangenen Jahren sehr viel Feinschliff betrieben, was die Software und Benutzeroberfläche angeht. Dadurch steht die Benutzerfreundlichkeit der Konkurrenz von Amazon oder Tolino nicht mehr nach, sondern ist in einigen Details sogar besser. Und das obwohl man einen großen Funktionsumfang bietet.

Für Datenschutzbewusste ist das InkPad Color 3 außerdem ebenfalls eine interessante Wahl. Man muss sich nämlich nicht im integrierten Shop anmelden, wenn man das nicht möchte – und kann trotzdem alle Gerätefunktionen ohne Einschränkungen nutzen (abgesehen von eBook- und Hörbuch-Kauf natürlich). Ebenso hat PocketBook aufgehört anonyme Nutzungsstatistiken zu sammeln. Diese waren zuvor zwar bereits deaktivierbar, werden nun allerdings gar nicht mehr erhoben.

Somit bietet das PocketBook InkPad Color 3 wahlweise den üblichen Komfort den eingebauten Shop nutzen zu können, aber auch eine datenschutzbewusste Verwendung.

Nachfolgend werden die wichtigsten Funktionen kurz beleuchtet. Der Test fand mit Softwareversion U743k3.6.8.2193 statt.

Startbildschirm

Der Startbildschirm des InkPad Color 3 bleibt dem bewährten PocketBook-Design treu. Oben sind die drei zuletzt gelesenen oder hinzugefügten Titel sichtbar, während darunter Empfehlungen aus dem integrierten eBook-Shop aufgeführt werden.

Ein Unterscheidungsmerkmal von PocketBook zu anderen Anbietern ist die Möglichkeit, diese Shop-Empfehlungen auszublenden. Diese Option ist verfügbar, wenn das Gerät direkt vom Hersteller erworben wurde. Bei einem Kauf über einen Partnershop könnten Abweichungen auftreten.

Bekannter Startbildschirm

Das Ausblenden der Shop-Empfehlungen verändert den Startbildschirm leicht: Die vier zuletzt gelesenen oder hinzugefügten eBooks werden dann in einer vergrößerten Ansicht in der Mitte des Bildschirms dargestellt, und der Shop-Bereich wird ausgeblendet.

Die Statusleiste am oberen Bildschirmrand bietet schnellen Zugriff auf Funktionen wie Beleuchtung, WLAN und Synchronisierung. Diese Schnellzugriffe können jetzt auch individuell angepasst werden.

Am unteren Rand des Bildschirms befinden sich fünf Anwendungsverknüpfungen: Bibliothek, Hörbücher, Shop, Notizen, Apps. Diese Verknüpfungen können ebenfalls angepasst werden.

Bibliothek

Die Bibliotheks-Funktionalität des InkPad Color 3 bietet umfangreiche Filter- und Sortieroptionen. eBooks können nach verschiedenen Kategorien wie Autoren, Genres, Sammlungen, Favoriten, Ordnern, Formaten und der PocketBook Cloud sortiert werden. Zusätzlich ist eine Sortierung nach Öffnungsdatum, Hinzufügungsdatum, Titel und Autor möglich.

Standardmäßig wird die Coveransicht genutzt, es besteht aber auch die Möglichkeit, die Ansicht zu verkleinern, um Buchtitel und Autor in Textform darzustellen.

Wie bei PocketBook üblich, wird die Buchliste vertikal und stufenlos durchscrollt. Das ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, klappt aber nach kurzer Zeit sehr komfortabel. Alternativ kann man die Blättertasten oder die virtuellen Knöpfe verwenden, um seitenweise durch die Bibliothek zu blättern.

Pocketbook hat weiterhin die beste Bibliotheksfunktion – mit Abstand

Das Gerät unterstützt sowohl die Nutzung einer Verzeichnisstruktur als auch das Tag-System von Calibre. Hast du somit bereits eines der beiden System zur Sortierung deiner eBook-Sammlung kannst du es ohne Umbau weiterverwenden.

Damit bleibt PocketBook auch mit dem InkPad Color 3 der Anbieter mit der besten Bibliotheksfunktion am Markt.

Lesebetrieb

Beim Lesen auf dem InkPad Color 3 kann durch Antippen oder Wischen auf dem Touchscreen oder durch Nutzung der Hardwaretasten geblättert werden. Die Touchzonen lassen außerdem sich mit vordefinierten Aktionen adaptieren.

Dinge wie Seiten- und Randabstände, Schriftgröße (zwischen 6 und 40 Punkt) und Silbentrennung können individuell angepasst werden. Die Änderung der Schriftart sowie die Auswahl zwischen Normal, Fett und Kursiv sind ebenso möglich. Schriftarten lassen sich auf Wunsch auch nachträglich installieren, sollte die bevorzugte Schrift fehlen.

Gute Schriftbildanpassung

PocketBook bietet außerdem Optionen, um verschiedene Anzeigeelemente auf dem Bildschirm auszublenden. Dazu zählen die Seitenzahlen, die Statusleiste, die verbleibende Seitenanzahl bis zum Kapitelende sowie die integrierten Seitenzahlen. Bei der letzten Funktion berechnet die Software die Leseposition dynamisch, abhängig von der gewählten Schriftgröße. Diese initiale Berechnung kann aber ein wenig Zeit beanspruchen.

Markierungen und Notizen

Das InkPad Color 3 besitzt zwei Notizmodi: Den einfachen und den erweiterten Modus.

Ein langes Drücken auf ein Wort, für ungefähr für zwei Sekunden, öffnet ein Kontextmenü. In diesem kann man entweder das Wort markieren oder eine Notiz dazu verfassen kann. Die im Vergleich zu früher wichtigste Neuerung ist, dass man Notizen jetzt auch im einfachen Modus öffnen und bearbeiten kann.

Im erweiterten Notizmodus werden am oberen Bildschirmrand alle Optionen wie folgt angezeigt:

  • Markieren
  • Notiz schreiben
  • Handschriftliche Markierung
  • Radiergummi
  • Bildschirmfoto (mit Größenauswahl)

Der erweiterte Notizmodus bietet neben dem handschriftlichen Markieren auch einen möglichen Zeitvorteil. Während des Blätterns mit den Tasten bleibt die Optionsleiste am oberen Bildschirmrand nämlich fixiert. Dadurch können neue Notizen und Markierungen mit nur einem einfachen Tippen hinzugefügt werden, ohne jedes Mal lang auf ein Wort drücken zu müssen, um das Kontextmenü zu öffnen. Diese Funktion ist besonders praktisch für Nutzer, die häufig Notizen oder Markierungen machen.

Notiznehmung mit Farbkodierung

Dank Farb-Display lassen sich Markierungen und Notizen farblich kodieren. Zudem können Notizen im HTML-Format exportiert werden. Aktuell ist es jedoch nicht möglich, handschriftliche Notizen zu exportieren; sie werden im Export lediglich als Referenz angezeigt.

Wörterbücher

Das PocketBook InkPad Color 3 bietet eine riesige Anzahl an (kostenlosen) Wörberüchern (siehe unten), die im Vergleich zu früher eine zuverlässigere Erkennung grammatikalischer Formen besitzen. Wenn keine exakte Übereinstimmung gefunden wird, sucht die Wörterbuchfunktion jetzt nach dem bestmöglichen nächsten Wort, was in den meisten Fällen gut funktioniert. Wenn doch mal ein falsches Wort angezeigt wird, kann man die Korrektur mit der virtuellen QWERTZ-Tastatur vornehmen und selbst nach dem richtigen Wort suchen.

PocketBook arbeitet auch an anderer Stelle an der Optimierung zur Nennformerkennung. Es gibt nun eine „Morphologie“-Erweiterung für einige Wörterbücher, die helfen soll, verschiedene grammatikalische Formen besser zu erkennen. Jedoch konnte ich nach der Installation ehrlicherweise keinen klaren Vorteil feststellen – zumindest nicht für deutschsprachige Wörterbücher.

Mein weiterhin verbleibender Kritikpunkt an der Wörterbuchfunktion ist die Notwendigkeit zweimal zu tippen, um einen Wörterbucheintrag zu öffnen: Erst wird das Wort lange angetippt und dann im Kontextmenü die Wörterbuchfunktion ausgewählt. Andere Anbieter wie Amazon oder Kobo benötigen hierfür einen Klick weniger. Klingt nach einer Kleinigkeit, kann beim häufigen Nachschlagen aber einen beträchtlichen Unterschied im Nutzungskomfort ausmachen.

Wörterbuchanzeige am unteren Bildschirmrand

Es gibt aber zumindest einen speziellen Wörterbuchmodus, der dieses Manko abmildert. Wenn dieser Modus aktiv ist, kann ein Wort mit einem einfachen Tippen nachgeschlagen werden, allerdings auf Kosten des direkten Zugangs zum Kontextmenü. Will man also z.B. eine Notiz schreiben, muss man den Wörterbuchmodus wieder verlassen.

Weitere Neuerungen, die man bereits vom InkPad 4 kennt, sind die anpassbare Schriftgröße im Wörterbuchfenster, sowie die Möglichkeit direkt eine Notiz für das nachgeschlagene Wort hinzuzufügen. Damit lässt sich eine Vokabelliste zum Lernen erstellen.

Außerdem kann man sich ein nachgeschlagenes Wort mithilfe der Text-To-Speech-Funktion (siehe unten) und direkt über den eingebauten Lautsprecher vorlesen lassen.

Die folgenden Wörterbücher können direkt aus der Benutzeroberfläche heruntergeladen werden (Anbieter: PocketBook, sofern nicht anders angegeben):

  • Arabic -> English
  • Armenian -> English
  • Azerbaijani -> English
  • Chinese (simplified) -> English
  • Chinese (traditional) -> English
  • Czech -> English
  • Dutch -> English
  • English -> Arabic
  • English -> Armenian
  • English -> Azerbaijani
  • English -> Chinese (simplified)
  • English -> Chinese (traditional)
  • English -> Czech
  • English -> Dutch
  • English -> English (Webster’s 1913)
  • English -> Estonian
  • English -> French
  • English -> German
  • English -> Greek
  • English -> Hebrew
  • English -> Hungarian
  • English -> Italian
  • English -> Latvian
  • English -> Lithuanian
  • English -> Polish
  • English -> Portuguese
  • English -> Romanian
  • English -> Russian
  • English -> Slovak
  • English -> Spanish
  • English -> Swedish
  • English -> Turkish
  • English -> Ukranian
  • Estonian -> English
  • French -> English
  • German -> English
  • German -> Russian
  • Greek -> English
  • Hebrew -> English
  • Hungarian -> English
  • Italian -> English
  • Italian -> Italian (Wiktionary)
  • Latvian -> English
  • Lithuanian -> English
  • Polish -> English
  • Portuguese -> English
  • Romanian -> English
  • Slovak -> English
  • Spanish -> English
  • Spanish -> Spanish (Wiktionary)
  • Swedish -> English
  • Turkish -> English
  • Ukranian -> English

Damit bietet PocketBook die wohl international am besten zugängliche Wörterbuchfunktion, die derzeit am Markt verfügbar ist.

Die Wörterbücher sind – im Gegensatz zu meiner Liste – am Gerät nach Ausgangssprachen geordnet, was eine deutlich bessere Übersicht ergibt. Nutzer können nicht benötigte Wörterbücher außerdem einfach löschen, was die Handhabung bei häufigem Wechsel zwischen verschiedenen Wörterbüchern erleichtert. Sollte der Bedarf später doch bestehen, können gelöschte Wörterbücher einfach über das Menü wieder hinzugefügt werden.

Hörbücher, Musik und Text-To-Speech

Ebenso wie einige andere PocketBook-Modelle kann auch das InkPad Color 3 Audio über Bluetooth oder den eingebauten Lautsprecher wiedergeben.

Die Verwendung des Lautsprechers gestaltet sich unkompliziert: Aktiviert man die Audiowiedergabe im Player, wird der Ton sofort über den Lautsprecher wiedergegeben. Die Lautstärke kann dabei einfach über die Nutzeroberfläche reguliert werden.

Neben der Möglichkeit Musik oder Hörbücher über den entsprechenden Player abzuspielen, gibt es auch eine Text-To-Speech-Funktion (TTS). Mit dieser Option wird der Text eines eBooks von einer synthetischen Stimme vorgelesen.

Um die TTS-Funktion zu nutzen, aktiviert man sie im „Stimme“-Menü eines Buches. Die Steuerungselemente erscheinen dann am unteren Rand des Bildschirms. Für verschiedene Sprachen stehen (teils) mehrere männliche und weibliche Stimmen zum Download bereit. Das Herunterladen der Stimmen ist direkt in der Benutzeroberfläche möglich und nimmt nur wenige Minuten in Anspruch.

Gute Text-to-Speech-Funktion

Der von der TTS-Funktion vorgelesene Teil wird durch eine Unterstreichung klar hervorgehoben, was das Mitlesen erleichtert. Die Geschwindigkeit der Sprachausgabe lässt sich auch anpassen.

Die Qualität der TTS-Engine ist sehr gut, wenngleich sie nicht mit der neuesten KI-Sprachgenerationen z.B. mit jener von Apple mithalten kann. Als Lesestütze oder für kurze Autofahrten ist sie jedoch mehr als ausreichend.

Der Musikplayer bietet Standardfunktionen wie das Hinzufügen von einzelnen Dateien oder ganzen Ordnern und das Erstellen von Playlisten im M3U-Format. Diese Playlisten kann man bearbeiten, indem Titel gelöscht oder umsortiert werden. Funktionen wie Zufallswiedergabe und Titelwiederholung sind ebenfalls verfügbar. Der Player läuft im Hintergrund, sodass man auf Wunsch auch gleichzeitig lesen und Musik hören kann.

Der Hörbuchplayer ist ähnlich gestaltet, jedoch ohne die für Hörbücher unnötigen Funktionen wie Zufallswiedergabe oder Titelwiederholung. Die separate Bereitstellung von Musik- und Hörbuchplayer sorgt für eine klare Trennung und gute Übersicht.

Hörbuch-Spieler in Aktion

Ein bedeutender Vorteil gegenüber der Hörbuchlösung von Amazon (Kindle, Paperwhite, Oasis & Scribe) ist die Unabhängigkeit von einem einzigen Anbieter wie Audible. Dies ermöglicht die Nutzung von Hörbüchern aus verschiedenen Quellen. Audible wird dabei allerdings nicht unterstützt. Das ist aber nur einer kleiner Preis, den man dafür zahlt, den Anbieter ansonsten frei wählen und auch kostenlose Hörbücher nutzen zu können – ganz ohne an ein spezifisches Ökosystem gebunden zu sein. Gleichzeitig hat man aber natürlich auch die Option den Komfort des eingebauten PocketBook-Shops hierfür zu verwenden.

PDF-Funktionalität und -Lesbarkeit

PocketBook bietet im Vergleich zu anderen Mainstream-Anbietern (Amazon, Tolino, Kobo) weiterhin die beste PDF-Darstellung. Trotz des 7,8-Zoll-Displays, welches für das Lesen großer DIN A4-Dokumente nicht ideal ist, lassen sich großformatige Dokumente dank der Softwarefunktionen unterm Strich gut lesen.

PDF-Datei am InkPad Color 3

Folgende Anzeigeoptionen stehen zur Verfügung:

  1. Scroll-Modus: Ermöglicht das fließende Durchblättern von PDFs.
  2. Einzelseitenansicht: Stellt jeweils eine Seite des PDF-Dokuments dar.
  3. Spaltenansicht (2 & 3): Unterteilt die PDF-Datei in zwei oder drei vertikale Bereiche, besonders nützlich bei Dokumenten mit Spaltenlayout.
  4. Reflow: Passt das Layout an die Bildschirmgröße an, wobei Text und Bilder neu arrangiert werden. Dies ist vorteilhaft für kleine Bildschirme, kann bei komplexen Layouts jedoch zu Formatierungsproblemen führen.
  5. Zoom (30 bis 300 %): Ermöglicht das Hinein- und Herauszoomen in PDFs.
  6. Randbeschnitt (aus, automatisch, manuell): Entfernt Ränder, um mehr Text auf dem Bildschirm darzustellen.
  7. Korrektureinstellungen (Gamma, Helligkeit, Kontrast, Sättigung): Passt die Gamma-, Helligkeits-, Kontrast- und Sättigungseinstellungen an, um die Lesbarkeit zu verbessern (siehe Display-Sektion).

Das InkPad Color 3 hat in meinem Test auch mit umfangreichen, bildreichen PDF-Dateien problemlos funktioniert und keine Stabilitätsprobleme gezeigt. Insbesondere der schnellere Prozessor macht sich dabei auch mit einer höheren Rekationsfreudigkeit bei der PDF-Nutzung bemerkbar. Lediglich die Pinch-to-Zoom-Funktion könnte für meinen Geschmack etwas flotter von der Hand gehen.

Winzige Schrift: Dank 150 ppi sind eingefärbte Inhalte am InkPad Color 3 besser lesbar

Die Farbdarstellung ist ein deutlicher Vorteil beim Betrachten von farbigen PDFs und anderen Dokumenten mit festen Layouts, wie Comics und Mangas im CBR/CBZ-Format. Man muss allerdings natürlich trotzdem festhalten, dass das 7,8 Zoll große Display inbesondere für viele solcher Inhalte grenzwertig klein ist. Nicht zu klein, aber definitiv kompromissbehaftet – trotz der guten Softwarefunktionalität. Gute Abhilfe kann hier glücklicherweise der Querformatmodus schaffen, der eine komfortablere Nutzung auch großformatiger Dateien erlaubt – vorausgesetzt das Layout ist dafür passend.

eBook-Shop und PocketBook Cloud

Das InkPad Color 3 von PocketBook bietet mit seinem integrierten WLAN die Möglichkeit, eBooks direkt im integrierten Shop zu erwerben. Der verwendete Shop variiert je nachdem, wo das Gerät gekauft wurde, aber die Basisfunktionalität bleibt gleich und ist in die PocketBook Cloud integriert.

Eingebauter eBook- und Hörbuch-Shop

Zum eBook- oder Hörbuch-Kauf ist eine Registrierung im Shop mit passender Zahlungsmethode erforderlich. Alle gekauften eBooks werden automatisch in den Online-Speicher hochgeladen und können mit dem eReader synchronisiert werden. Die Notwendigkeit eines separaten PocketBook Cloud-Accounts entfällt bereits seit geraumer Zeit, was die Nutzung wesentlich vereinfacht.

Die von mir ehemals kritisierte Suchfunktion hat PocketBook inzwischen ebenfalls verbessert, sodass man nicht mehr lange durch die Suchergebnislisten scrollen muss, um den gewünschten Titel zu finden. Sehr gut!

Verbesserte Shop-Suche

Zudem bietet das InkPad Color 3 die Möglichkeit, mit Dropbox zu synchronisieren. Dies ermöglicht die Synchronisation des Lesegeräts mit einem Cloud-Ordner, was vielfältige Anwendungen erlaubt. Beispielsweise können Nachrichtenfeeds mittels Calibre ins ePub-Format konvertiert und in einem Dropbox-Ordner gespeichert werden, sodass sie dann auf dem eBook Reader verfügbar sind. Auch das Übertragen von eBooks, die am PC gekauft wurden, wird dadurch erleichtert.

Eine weitere nützliche Funktion ist „Send-to-PocketBook“, mit der eBooks per E-Mail direkt auf das Gerät gesendet werden können.

Insgesamt zeigt sich die Shop- und Cloudfunktionalität des InkPad Color 3 als intuitive, benutzerfreundliche Lösung, die den eBook-Kauf so komfortabel wie bei Amazon macht und den Mitbewerb von Tolino hinter sicht lässt. Denn während die Tolino-Partner selbst Jahre nach dem Marktstart noch häufig mobile Versionen ihrer Online-Shops nutzen, die optisch nicht gut in die Benutzeroberfläche integriert sind, ist das Kauferlebnis am PocketBook InkPad Color 3 nahtlos und einheitlich gestaltet.

Internetbrowser und Onleihe

Der Webbrowser des InkPad Color 3 erweist sich als zuverlässig und stellt Webseiten in der Regel korrekt dar. Dies macht ihn ideal für kurze Internetrecherchen oder zur Nutzung alternativer eBook-Stores.

Zu den Funktionen des Browsers gehören Pinch-To-Zoom, die Navigation des Bildausschnitts mit den Blättertasten, ein Querformatmodus sowie die Möglichkeit, Favoriten zu speichern. Darüber hinaus kannst du Bilder und JavaScript nach Bedarf deaktivieren. Dank der schnelleren CPU ist die Reaktionsfreudigkeit inzwischen sehr gut (für E-Ink). Damit steht man der Android-Konkurrenz von Tolino quasi nicht mehr nach – dank der Farbdarstellung ist man beim Web-Browsing eigentlich sogar im Vorteil.

Für die Nutzung der Onleihe bietet das InkPad Color 3 eine speziell dafür entwickelte Anwendung. Diese dedizierte Browseranwendung ist ausschließlich für die Nutzung der Onleihe konzipiert, was die Bedienung erleichtert und den Komfort beim Ausleihen von eBooks steigert.

Die Unterstützung des CARE-DRM macht das Lesen von Onleihe-eBooks unkompliziert und stellt im Vergleich zu Tolino-eReadern, bei denen das „tolino Leseerlebnis“ in der Beta-Version oft Probleme bereitet, eine bessere Alternative dar.

Fazit

Als PocketBook das InkPad Color 3 vorgestellt hat, war wohl nicht nur ich überrascht. Immerhin war der Vorgänger noch nicht lange erhältlich. Mein Test zum Gerät ging erst Ende August online.

Der schnelle Wechsel ist dennoch eine willkommene Überraschung, denn mit der neuen E-Ink Kaleido 3 Technik merzt PocketBook meinen einzigen wesentlichen Kritikpunkt des Vorgängers aus. Die etwas höhere Auflösung von 150 ppi des Farbfilters klingt erstmal nach wenig, wirkt sich – wie im Test beschrieben – aber trotzdem enorm positiv auf die Darstellung aus.

Der größte Vorteil ergibt sich aus der papierähnlicheren Optik des Displays. Etwas das E-Ink üblicherweise sehr gut kann, war mit der Vorgängertechnik Kaleido Plus kompromissbehafteter. Mit Kaleido 3 im InkPad Color 3 ändert sich das nun: Der Bildschirm sieht dank der weniger sichtbaren Subpixel schlichtweg besser aus und macht als Konsequenz auch mehr Freude beim Lesen.

Die verbleibenden zwei bauartbedingten Nachteile der Kaleido-Technik fallen am Ende weniger ins Gewicht: Das generell dunklere Display lässt sich mit der eingebauten Beleuchtung wunderbar erhellen. Und an die gedämpfte Farbsättigung gewöhnt man sich auch sehr schnell.

Die Farbdarstellung ist damit unterm Strich ein echter Mehrwert. Sogar der Startbildschirm mit den farbigen eBook-Covern wirkt einfach ansprechender. Noch besser wird es selbstverständlich in farbigen Comics, Mangas oder Magazinen, in denen der Farbbildschirm das Betrachtungserlebnis deutlich verbessert.

Das PocketBook InkPad Color 3 ist mein neuer Favorit unter den PocketBook-eReadern

Der größte Nachteil des PocketBook InkPad Color 3 ist aus meiner Sicht somit der Preis von 319 Euro. Damit muss man nochmal ein Stück tiefer in die Tasche greifen als beim schwarz-weißen InkPad 4. Das InkPad Color 3 ist dennoch eines der günstigsten E-Ink Kaleido 3 Geräte am Markt und mit unserem PocketBook.de-Gutschein (siehe unten) kannst du nochmal 10% auf den Kaufpreis sparen, womit sich der Preisabstand zum Mitbewerb weiter vergrößert.

Das InkPad Color 2 war bereits ein gutes Gerät, das ich wegen der niedrigeren Farb-Auflösung aber nur einem eingeschränkten Personenkreis empfehlen konnte. Mit dem InkPad Color 3 weitet sich der Personenkreis, für den ich dieses Mal eine Kaufempfehlung aussprechen kann, deutlich aus. Wenn man sich der verbleibenden (aus meiner Sicht) kleinen Nachteile bewusst ist, dann gibts beim jüngsten Farb-eReader von PocketBook kaum etwas auszusetzen. Denn nicht nur das Betrachten von farbigen Inhalten ist toll, auch das Lesen regulärer eBooks ist dank Kaleido 3 wesentlich besser geworden.

Zusammen mit der schnellen CPU, der guten Haptik und dem riesigen Funktionsumfang mit intuitiver Bedienung, macht Farbe am PocketBook InkPad Color 3 einfach Spaß. Damit schafft der Farb-eReader den Sprung aus der Nische und der Blick lohnt sich für all jene die gerne digital Lesen.

Unterm Strich schafft es das PocketBook InkPad Color 3 dank der insgesamt tollen Umsetzung auf eine gute Bewertung von 1,6.

Solltest du dich für den Kauf des eReaders entscheiden, kannst du mit dem Gutscheincode „allesebook“ auf PocketBook.de 10 Prozent (ca. 30 Euro) auf den Kaufpreis sparen:

Versand Versand*:
Total Listenpreis*: 319,00
€ 287,10*
*10% sparen auf den Listenpreis mit dem Gutscheincode "allesebook". Der Code ist beim Bestellvorgang an der Kasse auf PocketBook.de einzugeben.
Versand Versand*: € 4,99
€ 287,30
Versand Versand*:
Total Listenpreis*: 320,00
€ 288,00*
*10% sparen auf den Listenpreis mit dem Gutscheincode "allesebook". Der Code ist beim Bestellvorgang an der Kasse auf PocketBook.de einzugeben.
Versand Versand*: € 6,99
€ 305,00
Versand Versand*:
Total Listenpreis*: 319,00
€ 309,99
Versand Versand*:
€ 327,57
Versand Versand*:
€ 354,08
Versand Versand*:
€ 393,31
Abruf der Informationen am 21. Dezember 2024 um 12:25. Die Preise werden regelmäßig aktualisiert. Alle Angaben sind ohne Gewähr.

Kommentare

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
Anzeige