Barnes & Noble zieht sich aus Europa zurück, bleibt in UK

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Während in Deutschland und auch in einigen anderen europäischen Ländern die Tolino-Allianz einen starken Gegenpol zu Amazon am eBook-Markt gebildet hat, sieht die Situation in den USA ganz anders aus. Dort war die größte Buchhandelskette Barnes & Noble mit dem Nook-Geschäft zwar von Anfang an als Gegenspieler präsent, hat dann allerdings die falsche Abzweigung genommen und sich hoffnungslos verirrt.

In anderen Worten: Anstatt weiter dedizierte Lesegeräte zu fokussieren, hat man (wohl aufgrund diverser Marktprognosen) auf eigens entwickelte Tablets gesetzt, die sich allerdings nur schleppend verkauft und dafür gesorgt haben, dass man den Anschluss an Amazon verloren hat.

Barnes & Noble hatte aber trotz der laufenden Negativmeldungen zum Nook Geschäftszweig dennoch ehrgeizige Pläne und hat immer wieder angekündigt auch in Europa starten zu wollen. Ein Grund dafür war die Finanzspritze durch Microsoft, die an eine Expansions-Bedingung geknüpft war.

Letztendlich hat es aber nur für einen Nook-Start in Großbritannien gereicht, wo Barnes & Noble mit verschiedenen (Buch-)Händlern zusammenarbeitet. Der lange erwartete Start im Rest Europas kam nie – und wird aktuellen Informationen nach wohl auch nicht mehr erfolgen.

Europapläne vom Tisch

Wie The Bookseller berichtet, schließt Barnes & Noble die Niederlassung in Luxemburg. Der Standort diente dem Tochterunternehmen „Barnes & Noble S.à r.l.“ bisher als Europazentrale. Am britischen Markt will der US-Buchhändler aber dennoch festhalten, wie B&N Sprecherin Mary Ellen Keating gegenüber Bookseller bestätigt hat.

Damit liegen die Europapläne wohl nicht mehr nur auf Eis, sondern sind vermutlich gänzlich vom Tisch. Nachdem Microsoft im Dezember 2014 aus Nook Media ausgestiegen ist, gibt es für Barnes & Noble keine Obligation zur weiteren internationalen Expansion.

Überhaupt erfolgte die Ausweitung des Nook-Geschäfts ohnehin nur sehr halbherzig: Abgesehen vom Start der Windows 8 Applikation im November 2013 geschah nämlich nicht viel.

Marktchancen mittlerweile zu gering

Dass Barnes & Noble abseits des UK-Geschäfts aufgrund der desaströsen Zahlen am Heimatmarkt keine Experimente mehr wagen will, kommt nicht völlig überraschend. Erschwerend kommt mittlerweile auch hinzu, dass der Zug für einen Markteinstieg in Kontinentaleuropa aber ohnehin schon abgefahren ist.

Während im Jahr 2012, als Barnes & Noble eine Niederlassung im Berlin gegründet hat und Gerüchte angeheizt hat, auch bald in Deutschland durchstarten zu wollen, der europäische eBook Markt gerade mal erwacht war, sieht die Sache mittlerweile ganz anders aus.

Insbesondere der Start der Tolino-Allianz im Jahr 2013 hat die ehemalige Amazon-Dominanz in Deutschland gebrochen und der europäische Expansionskurs dürfte der deutschen Buchhandelsallianz (ganz offensichtlich) auch etwas leichter fallen als dem schwerfälligen US-Buchhändler.

Damit dürften die Chancen sich hierzulande zu etablieren inzwischen quasi gegen Null gehen, womit die Schließung der B&N Europazentrale jedenfalls eine Vernunftsentscheidung war. Vielleicht gibt’s ja in Kürze auch ein paar andere sinnvolle Entscheidungen, die den Buchhändler auch am digitalen US-Buchmarkt wieder auf die richtige Spur bringen.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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