Amazon stellt mit „Coins“ eine virtuelle Währung für den Android App Store vor

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Nicht mehr in Dollar oder Euro soll man zukünftig im Amazon Appstore bezahlen, sondern in „Amazon Coins“. Das Unternehmen führt somit seine eigene Währung ein – eine fiktive, in welcher ein Amazon Coin angeblich einem US-Cent gleichgesetzt werden soll. Eine App für den Kindle Fire würde somit z.B. nicht mehr 99 Cent kosten, sondern 99 Coins. Aber auch In-App-Käufe sollen mit der neuen Währung getätigt werden können. Um die neue Währung zu bewerben plant Amazon zur Einführung im Mai dieses Jahres laut eigener Aussage die Ausschüttung von Coins im Gegenwert von mehreren Zehn-Millionen US-Dollar.

Gründe für die virtuelle Währung

Wieso Amazon diesen Schritt geht, ist noch unklar. Laut eigener Aussage ändert sich am grundlegenden System nichts, man möchte jedoch den Absatz von Apps und In-App Verkäufen steigern. Was das Coin System genau daran ändern soll, ist nicht bekannt – möglicherweise spielt die psychologische Komponente hier eine Rolle, sodass das Ausgeben von virtuellen Coins leichter von der Hand geht als von realem Geld.

Doch schon die Vergangenheit hat gezeigt, dass gerade im Micropaymentbereich die Hemmschwelle sowieso relativ gering ist. Noch nicht bekannt ist aber, ob es z.B. Vergünstigungen je nach gekaufter Menge von Coins gibt, sodass man ab bestimmten Beträgen prozentuell mehr Coins pro Euro bekommen könnte.

Denkbar wäre aber auch, dass Coins nur in Paketen verfügbar sein werden, sodass man z.B. beim Kauf einer 1-Euro-App gleich 5 Euro für das kleinste Coin-Paket bezahlen müsste und sodann noch 4 Euro für weitere App-Käufe zur Verfügung hätte (ähnlich den Appstore Karten von Apple). Diese beiden Strategien könnten dazu führen, dass Kunden eher bestrebt sind größere Mengen an Coins zu kaufen als gerade benötigt werden, wodurch sie aber wiederum an Amazon gebunden werden, da diese nur im Amazon Appstore einzulösen sind.

Amazon Coins Start im Mai

Für die Entwickler ändert sich nicht wirklich etwas. Diese können die Zahlungen nun in Coins entgegen nehmen, wobei auch weiterhin 70% in die Tasche der Herausgeber fließen. Apps welche noch bis 25. April 2013 bei Amazon eingereicht werden, können für den Coin-Start berücksichtigt werden, bei welchem auf Grund der Gratis-Coins gleich einmal einiges an Geld fließen dürfte.

Als Kunde darf man sich somit vorerst vielleicht einmal wahrscheinlich auf Gratis-Coins freuen. Wieviele und ob jeder Nutzer eines Kindle Fire hier eingeschlossen ist oder nur Neukunden in den Genuss der Gratis-Coins kommen ist ebenfalls noch nicht bekannt – es ist aber auf Grund der Summe doch eher davon auszugehen, dass jeder Nutzer Coins im Ausmaß von rund 3 bis 5 Euro zur Verfügung gestellt bekommt.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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