Sind eBooks schlecht für’s Lernen?

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Wir berichten euch ja immer wieder über die diversen Vorteile des digitalen Lesens. Man hat schnellen Zugriff auf die Bücher, kann eine ganze Bibliothek mitführen, hat variable Schriftgrößen, kauft die Bücher meist etwas billiger ein,  etc.

Aber es gibt auch einige Nachteile. Von einem potentiellen Negativpunkt beim elektronischen Lesen berichtet jüngst die US-Zeitung The Kansas City Star. Als erstes Beispiel nennt der Autor Studenten der University of Washington, von welchen zwei Drittel ihren Kindle, welchen sie zu Beginn des Studienjahres bekommen haben, danach kaum noch nutzten.

Die Argumentation geht weiter mit einer Studie um 500 Studenten an der University of California, welche um einen Vergleich von Druck- und digitaler Version eines Buches befragt wurden. Dabei haben die meisten Befragten angegeben, dass sie nach wie vor lieber von einer Papierseite ablesen und dass beim Lesen von eBooks die Aufmerksamkeit geringer sei.

Die Frage ist natürlich, ob der Vergleich legitim ist. Die meisten eBook Reader verfügen über ein 6 Zoll Display und haben damit einen kleineren Textkörper als viele Druckbücher. Besonders wenn es sich dabei auch noch um komplexe Bücher mit Tabellen, Diagrammen etc. handelt, kann die Formatierung darunter leiden. Es ist also nicht unbedingt verwunderlich, dass ein 6 Zoll eBook Reader den Lernfluss stören könnte.

Aber auch abseits dieser Überlegungen ist das Ganze nicht aus der Luft gegriffen. Im Jahr 2010 gab es bereits eine Studie, welche die Lesegeschwindigkeit bei eBooks untersucht hat. Dabei waren die Studienteilnehmer beim Lesen eines Textes im eBook-Format auf dem Apple iPad und Amazon Kindle 2 um ca. 6 bis 10 Prozent langsamer als beim gedruckten Buch. Es ist kein riesiger Unterschied und zu beachten gilt außerdem, dass der Kontrast des Kindle 2 noch deutlich schlechter war, als bei aktuellen eBook Readern, aber dennoch sind die Unterschiede nicht von der Hand zu weisen und könnten darauf hindeuten, dass man auch in Zukunft doch besser vom klassischen Papierbuch lernen sollte.

Da aber um das Thema noch keine Sicherheit herrscht, gibt es nach wie vor Feldversuche, um Vor- und Nachteile des digitalen Lernens mit Kindle & Co. zu untersuchen. Erst vor wenigen Tagen haben wir von einem Schulprojekt berichtet, bei welchem 3 US-Schulen mit 84 Kindles für den Englischunterricht ausgestattet werden sollen. In Zukunft, sofern das Projekt erfolgreich ist, könnte der Kindle alle Papierbücher ersetzen – so die Verantwortlichen.

An dieser Stelle kann man also nur weiter spekulieren und es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis wir Sicherheit zu diesem komplexen Thema haben. Aber zumindest kann man, mit den möglichen Vor- und Nachteilen im Hinterkopf, beim eBook-Reader-Kauf besser entscheiden.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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