solarbetriebener Leia ePaper eBook Reader wird in Finnland getestet

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Verschiedene Marktforschungsunternehmen geben immer wieder an, dass der eBook Reader Markt mit den vielen Geräteneuerscheinungen der letzten Jahre und dem gleichzeitig stattfindenden Tablet-Boom seinen Zenit schon längst überschritten hat. Einige gehen davon aus, dass eBook Reader wieder völlig von der Bildfläche verschwinden werden, andere glauben hingegen, dass sie sich als eigenes Marktsegment etabliert haben.

Von letzterem gehen auch die fünf finnischen Unternehmen Leia Media, Sanoma News, Bluegiga, Anygraaf and DNA aus. Sie testen ab November einen neuen eBook Reader, der insbesondere zum Lesen von Tageszeitungen genutzt werden soll.

E-Ink in Farbe im Solarbetrieb

Das Gerät nennt sich schlicht Leia ePaper und ist mit einem 9,7 Zoll E-Ink Triton (2) Farbdisplay ausgestattet. Die Maße betragen 250 x 203 x 6 mm. Zum Gewicht machen die beteiligten Unternehmen keine Angaben, wobei die extrem dünne Bauform darauf hindeutet, dass das Gewicht für die Bildschirmgröße relativ gering sein könnte. Die Drahtlosverbindung wird vom finnischen Unternehmen Bluegiga realisiert – vermutlich handelt es sich um ein reguläres WLan Modul.

Mit nur 6 mm ist der Leia ePaper eBook Reader sehr dünn

Soweit klingt das Ganze eigentlich relativ unspektakulär, wäre da nicht eine Kleinigkeit: Der Leia ePaper eBook Reader wird ausschließlich über Solarpanels mit Strom versorgt. Diese befinden sich am Gerät und sollen dafür sorgen, dass man den eBook Reader nicht extern mit Strom speisen muss.

Von Forderungen nach einem solarbetriebenen eBook Reader liest man in verschiedenen Internetforen immer wieder. Das ist auch wenig verwunderlich, denn die stromsparende Bildschirmtechnik eignet sich im Grunde sehr gut dazu. So könnte man die ohnehin schon lange Akkulaufzeit eines eBook Readers noch deutlich verlängern.

Funktioniert das Konzept?

Allerdings ist eine solche Solar-Lösung auch nicht ganz unproblematisch. So muss man bedenken, dass effiziente Solarpanels nicht billig sind und außerdem das Gewicht eines eBook Readers deutlich erhöhen können. Je nach genutzter Technik können die Solarpanels auch besonders zerbrechlich sein.

Bei der Umsetzung eines solarbetriebenen eBook Readers bedarf es also einige Dinge zu beachten. Leia Media ist jedenfalls zuversichtlich das gemacht zu haben, denn schon im November wird der eBook Reader an mehrere hundert finnische Nutzer ausgeliefert werden und in den Testbetrieb gehen.

Kann das Gerät auch im Praxisbetrieb überzeugen?

Dabei soll aber nicht nur die Funktionsweise des Geräts getestet werden, sondern auch die Kundenakzeptanz und die Möglichkeiten digitalen Zeitungsvertriebs. Zwei mal täglich wird die finnische Tageszeitung Helsingin Sanomat (Helsinkier Nachrichten) in der Morgen- und Abendausgabe an die Geräte übermittelt.

Mit dem Leia ePaper gehen die Finnen jedenfalls einen Weg, der bisher in erster Linie den Tablets überlassen wurde. Diese eigenen sich zum digitalen Medienkonsum (abseits traditioneller Text-eBooks) aufgrund der besseren Dynamik meist besser um komplexe Inhalte darzustellen. Man darf daher gespannt sein, wie der Beta-Test läuft und ob das Projekt vielleicht auch internationale Aufmerksamkeit großer Medienunternehmen auf sich zieht, sodass man ein solches Gerät vielleicht auch irgendwann in unseren Breitengraden zu sehen bekommt.

Danke für den Hinweis an unseren Nutzer ebcme!

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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