A Game of Thrones Android App veröffentlicht; Die Cashcow wird weiter gemolken …

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Das Lied von Eis und Feuer gehört zweifellos zu den erfolgreichsten Fantasy-Buchreihen der letzten Jahre. Die Serienumsetzung bei HBO hat die Beliebtheit und damit auch die Verkaufszahlen weiter angekurbelt, sodass die Geschichte längst zum Kult geworden ist. Was liegt also aus Verlegersicht näher, als auch andere Multimedia-Kanäle zu nutzen, z.B. das Smartphone oder Tablet?

Für Android ist kürzlich eine App erschienen (A World of Ice and Fire), welche als offizieller Guide für die Welt von Eis und Feuer dienen soll. Die Applikation wurde von Random House veröffentlicht und ist kostenlos erhältlich. Klingt doch nicht schlecht, oder? Eine App hält Informationen zu Charakteren und Ereignissen bereit, sodass man sich beim Griff zum neuen Buch wieder alles ins Gedächtnis rufen kann. Dank eingebauter Spoiler-Funktion kann man die Applikation aber auch begleitend zum Lesen nutzen. Die App beinhaltet Kartenmaterial, eine Suchfunktion und Illustrationen.

In-App-Einkäufe nehmen zu, auch für eBooks?

Für Fans der Buchreihe eine tolle Sache, wenn da nicht eine Kleinigkeit wäre: Die App selbst ist zwar kostenlos erhältlich, die Inhalte werden allerdings verrechnet. Im kostenlosen Download sind lediglich Informationen zum ersten Buch enthalten, für die weiteren Titel wird 1 US-Dollar pro Buch fällig. Für 5 US-Dollar bekommt man alle aktuellen Buchinformationen inkl. einem InfoPack, welches nochmals zusätzliche Informationen bereithalten soll.

Aus Nutzersicht ist diese Praktik der In-App-Käufe jedenfalls ärgerlich, denn immer mehr Apps setzen darauf. Dabei werden die einzelnen Micro-Transaktionen oftmals ohne großes Nachdenken durchgeführt, um dann am Ende in Summe eventuell einen doch nicht ganz so unwesentlichen Betrag auszumachen. Nicht umsonst gab es schon Beschwerden von verärgerten Eltern und sogar eine Sammelklage gegen Apple in den USA. Glücklicherweise lassen sich die In-App-Käufe auch deaktivieren.

Das System ist aber natürlich nicht neu. Apple und Google haben es bereits vor geraumer Zeit in die eigenen Betriebssysteme integriert, damit Entwickler die Applikationen besser monetarisieren können – und damit natürlich auch die Gewinne der beiden Konzerne steigen. Hauptsächlich findet dies bei Spielen Anwendung, wo man zum Kauf spezieller Fähigkeiten, Gegenstände oder einer virtuellen Währung  (laufend) Geld ausgeben kann/muss.

Etwas ähnliches ist auch für eBooks bereits in der Mache: Das US-Startup Boox plant einen eBook-Kauf nur anteilig zu berechnen. Der Titel wird dazu zunächst kostenlos erworben, um dann bei weiterem Lesefortschritt nach und nach verrechnet zu werden. Das ist natürlich kein Vergleich zum andauernd möglichen In-App-Kauf, aber bewegt sich doch in die gleiche Richtung. Was denkst du – ist diese Entwicklung zu begrüßen, oder eher abzulehnen?

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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