Thalia Oyo

Thalia Oyo

Kurzübersicht

Der OYO wurde ab Oktober 2010 in Deutschland unter anderem über Thalia und Medion vertrieben. Dabei handelt es sich um ein E-Book-Lesegerät, das trotz früher WLAN- und optionaler UMTS-Unterstützung sowie kapazitiver Touchscreen-Bedienung mit SiPix-Display technisch eher im Einsteigersegment zu verorten ist. Die Steuerung erfolgt über den 6 Zoll großen Bildschirm sowie vier physische Tasten, der Funktionsumfang reicht von E-Book-Lektüre über Webzugriff bis hin zu Audiowiedergabe über MP3-Dateien.

Technische Ausstattung mit klaren Grenzen

Mit einem Gewicht von 240 Gramm und Abmessungen von 154 × 124 × 11 mm liegt der OYO größen- und gewichtstechnisch im Mittelfeld vergleichbarer Geräte jener Zeit. Der verbaute Bildschirm nutzt SiPix-Technologie und bietet eine Auflösung von 800×600 Pixeln bei 167 ppi – ein schwächerer Wert als die E-Ink-Pearl-Displays damaliger Konkurrenten wie Kindle oder Sony Reader. Der interne Speicher umfasst 2 GB und lässt sich via microSD-Karte erweitern. Für die Verarbeitung sorgt ein Samsung ARM9-Prozessor mit 128 MB RAM – ausreichend für einfache Anwendungen, aber wenig zukunftssicher.

Bedienung und Software mit Einschränkungen

Die Linux-basierte Firmware erlaubt neben E-Books im EPUB- und PDF-Format auch das Anzeigen von HTML- und Bilddateien sowie das Abspielen von MP3s. Der integrierte Webbrowser war zu seiner Zeit ein Pluspunkt, ebenso die Möglichkeit, Bücher via WLAN direkt herunterzuladen. Eine Besonderheit stellt die verpflichtende Registrierung über den jeweiligen Buchshop dar – ein Punkt, der spätestens mit Abschaltung des Medion-Registrierungsservers im Jahr 2016 problematisch wurde. Eine Nutzung ohne Registrierung ist seither nur noch mit älterer Firmware möglich. Der OYO nutzt DRM von Adobe und bindet Inhalte fest an die Geräte-ID, was die Flexibilität zusätzlich einschränkt.

Kritikpunkte: Schwaches Display, instabile Software

In Tests wurde das kontrastarme SiPix-Display regelmäßig als Schwachpunkt identifiziert – besonders im Vergleich zu E-Ink-Displays der Konkurrenz. Auch die Reaktionszeit des Touchscreens sowie das langsame Umblättern wurden bemängelt. Firmware-Updates funktionierten teilweise nicht wie gewünscht, und häufige Abstürze schränkten die Nutzerfreundlichkeit deutlich ein. Darüber hinaus wurde die Verarbeitungsqualität kritisiert, etwa in Form von Gehäuserissen oder geringer Akkulaufzeit.

Fazit: Ein Gerät seiner Zeit – aber nicht darüber hinaus

Der OYO war zur Markteinführung eine interessante Option für Einsteiger, vor allem durch die Vertriebskooperationen mit Buchhändlern. Im Rückblick zeigt sich jedoch, dass sowohl technische als auch konzeptionelle Schwächen den Langzeitnutzen stark einschränken. Heute ist der OYO allenfalls noch als technisches Relikt mit nostalgischem Charme von Interesse – für den alltäglichen Einsatz bietet er weder die Displayqualität noch die Stabilität oder Offenheit moderner Lesegeräte.

Thalia Oyo: Technische Spezifikationen

Allgemein
HerstellerThalia
Marktstart2010
GerätetypE-Reader
GerätekategorieMittelklasse
Preis (USD / EUR)139
Verfügbare FarbenWeiß
Größe & Gewicht
Größe (L × B × H)154 x 124 x 11 mm
Gewicht (g)240
Bildschirm
TechnologieSiPix
Flexible BildschirmtechnikNo
Größe (Zoll)6
Auflösung (px)800×600
Pixeldichte (ppi)167
FarbenNein
Farbtiefe16 greyscale
TouchscreenJa, kapazitiv
Eingebaute BeleuchtungNein
Plane DisplayfrontNein
Verbindungen
USBJa (unbekannter Typ)
BluetoothNein
Wi-FiJa
MobilfunkverbindungOptional, 3G
GPSNein
Hardware Spezifikationen
CPU-KerneUnbekannt
CPU-Typ
RAM (GB)
Interner Speicherplatz (GB)2
Interner Speicher bis zu (GB)
SpeicherkartenerweiterungJa, MicroSD
LautsprecherNein
MikrofonNein
Akku (mAh)
Betriebssystem
Funktionen
Text-To-SpeechNein
BlättertastenJa
WasserschutzNein
LagesensorUnbekannt
E-Book ShopJa
Unterstützte DateiformateTXT, ePub, PDF, HTML, JPEG, PNG, BMP, MP3

Alle Angaben ohne Gewähr.

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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