Macmillan Tor/Forge SciFi-Verlag bietet eBooks ab sofort DRM-frei an

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Das Digitale Rechtemanagement, kurz DRM, stößt immer wieder auf Kritik beim eBook Vertrieb. Dieser Schutz soll verhindern, dass eBooks ohne Zustimmung der Rechteinhaber einfach weiterkopiert werden. Der Nachteil an der ganzen Sache: Der Einkauf und die Nutzung werden für Kunden/innen unnötig kompliziert und die Rechte der Konsumenten/innen am eBook sind beschnitten. Während man normale Papierbücher nach Belieben an Freunde und Bekannte verleihen kann, ist dies mit eBooks nicht ohne weiteres möglich.

Der SciFi- und Fantasy-Verlag Tor/Forge, welcher zum Macmillan Verlagshaus (Verlagsgruppe Georg von Holzbrinck) gehört, wird alle eBooks in Zukunft ohne DRM verkaufen. Dies teilte das Unternehmen vor wenigen Tagen mit. eBooks werden über Amazon, Barnes & Noble, Apple, Kobo, Google und fast alle anderen großen eBook-Händler in Zukunft DRM-frei sein. Außerdem wolle man eBooks auch bei Händlern anbieten, welche generell DRM-frei verkaufen.

„Es ist klar für uns, dass dies unsere Kunden so wollen“, kommentiert Senior Editor Partik Nielsen Hayden den Schritt. „Wir sehen es in den Erfolgen von SF-Verlegern wie Baen und Angry Robot die uns beim Schritt DRM-frei zu verkaufen vorausgegangen sind. Soweit wir wissen, sind wir der erste Teil eines Big Six Verlagshauses, welcher diesen Weg einschlägt, wir bezweifeln aber sehr, dass wir die letzten sein werden.“

Der Wegfall von DRM wird immer wieder von verschiedenen Seiten gefordert und prognostiziert. Es ist somit wohl auch nur eine Frage der Zeit bis dies auch wirklich der Fall ist. In der Musik- und Filmindustrie hat man beispielsweise fast überall auf digitale Wasserzeichen umgestellt. Eine Datei wird dabei für den Käufer/die Käuferin nicht sichtbar mit Name, Kaufdatum etc. markiert und kann so bei illegaler Veröffentlichung im Internet zurückverfolgt werden. Die Harry Potter eBooks werden z.B. auch schon auf diese Art ohne DRM verkauft.

Man darf hoffen, dass auch andere Verlage auf den DRM-frei-Zug aufspringen und das digitale Leseerlebnis vereinfachen.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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