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Adobe und Datalogics beantworten letzte offene Fragen zum neuen DRM

Geschätzte Lesezeit: 1:46 min.

Mit der Meldung, dass Adobe den neuen DRM-Schutz spätestens im Juli 2014 zwingend umsetzen und Contentlieferanten keine Wahl lassen wollte, hat das Unternehmen eine Welle der Empörung in der eBook-Szene ausgelöst. Der neue Kopierschutz funktioniert nämlich nicht mit alten eBook Readern, womit die Geräte auf ein Softwareupdate angewiesen sind. Ein solches Softwareupdate wird es aber nicht für alle Geräte geben, insbesondere nicht für ältere eReader.

Adobe hat letztendlich nach zwei Tagen die Handbremse gezogen und die gefassen Pläne über den Haufen geworfen. Statt der angepeilten Zwangsumstellung wird man den Contentlieferanten und Shops die Entscheidung zur Auslieferung mit verbessertem DRM nun selbst überlassen.

DRM-Debakel abgewendet?

Mit der relativ kurzen Erklärung zum Richtungswechsel blieben allerdings ein paar Fragen offen. Es war z.B. unklar, ob Shops mit dem neuen Content Server 5 völlig auf DRM verzichten müssten, wenn sie den neuen Schutz nicht verwenden, oder einfach weiterhin den „regulären“ Algorithmus nutzen können. Wie Datalogics in einer Fragen & Antworten Übersicht erklärt, wird Letzteres der Fall sein: Content Server 5 ist auch mit dem alten DRM-Schutz nutzbar, sofern das vom Betreiber so gewünscht wird. Darüber hinaus hat auch Adobe die entsprechende FAQ-Seite angepasst um die häufigsten Nutzerfragen zu beantworten.

Content Server und RMSDK Kompatibilität

Mit der Kehrtwende Adobes scheint das befürchtete DRM-Debakel vorerst abgewendet zu sein. Die meisten Shopbetreiber und Contentlieferanten werden vermutlich kein großes Interesse daran haben, bald auf den neuen DRM-Schutz zu wechseln, denn einerseits würde man mit einem Schlag die Kundschaft verlieren, deren eBook Reader noch nicht aktualisiert wurde und andererseits ist die Kundenakzeptanz für das neue DRM dem Vernehmen nach extrem gering, sodass auch DRM-Gegner die den bisherigen Schutz zum privaten Gebrauch immer entfernt haben, ebenfalls woanders kaufen würden.

Auf Anfrage bei verschiedenen Shops und Contentlieferanten haben daher bisher alle erklärt, dass es aktuell keine Pläne zur Umstellung gibt. Da Adobe die Unterstützung für Content Server 4.x nun doch nicht einstellen wird, haben die Betreiber auch keine Eile zum neuen System zu wechseln.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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