Solarbetriebene eBook Reader lassen weiter auf sich warten

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Na, erinnert sich noch jemand an den solarbetriebenen eBook Reader, den Bookeen vor ziemlich genau einem Jahr angekündigt hat? Damals hatte der französische eReader-Spezialist vor, das erste Mainstream-Lesegerät mit integrierten Solarzellen auf den Markt zu bringen. Irgendwann im Jahr 2016 sollte es so weit sein (siehe unten).

Nun nähert sich das erste Quartal des neuen Jahres bereits langsam dem Ende und Bookeen hat zum MWC 2016 in Barcelona gestern das Ergebnis der Kooperation mit Sunpartner Technologies angekündigt: Eine eReader-Hülle mit Solarpanels.

Richtig gelesen. Den geplanten eBook Reader mit Solarzellen, hat man im Verlauf der Entwicklung zu einer Hülle degradiert. Zumindest vorerst.

Die angekündigte „Wysips Crystal“-Technik kommt dabei aber weiterhin zum Einsatz. In einem Statement des Bookeen CEO heißt es, dass der Lademechanismus „unsichtbar“ sei. Es ist anzunehmen, dass damit die bis zu 90 Prozent transparenten Solarzellen gemeint sind.

Verbleibt der eReader mit Solar-Hülle für rund eine Stunde in der Sonne, soll die Aufladung für einen weiteren Tag Akkulaufzeit sorgen.

Enttäuschende Ankündigung

Ich muss zugeben, dass ich die Ankündigung einer Hülle mit Solarzellen etwas enttäuschend finde. Nicht weil der Nutzwert gering ist, sondern weil die letztjährige Ankündigung mehr versprochen hat und es für den Kindle 4 bereits ein entsprechendes (eher erfolgloses) Produkt gab. Eine Hülle mit Solaraufladung für den darin befindlichen eReader ist dementsprechend nicht wirklich etwas Neues.

Die Akkulaufzeit von dedizierten Lesegeräten ist ohnehin schon recht gut, sodass man üblicherweise keine Probleme mit der Stromversorgung hat. Dennoch wäre es natürlich nett, wenn man gar nicht mehr zur Steckdose müsste. Das würde ich als eingebautes Feature auf jeden Fall begrüßen. Eine separate Hülle extra dafür zu kaufen, erscheint mir allerdings wenig attraktiv.

Im Sommer 2016 soll ein entsprechendes Produkt für den Bookeen Cybook Ocean auf den Markt kommen. Ob Zubehörartikel für andere eReader des Unternehmens folgen, ist ebenso unklar wie der Preis (oder das Gewicht). Völlig offen ist zudem, ob die Solar-Hülle den angekündigten Solar-eReader ersetzt, oder ob es sich nur um einen Zwischenschritt in der Entwicklung handelt.

Man darf jedenfalls gespannt sein, ob das Unternehmen die Terminankündigung einhalten kann, denn aktuell macht nur ein recht unspezifisches Rendering die Runde (siehe oben). Es wäre nicht das erste Mal, dass Bookeen mit Verspätungen beim Marktstart zu kämpfen hat, der Ocean-eReader kam erst mit einjähriger (!) Verspätung auf den Markt und war zur Ankündigung ebenfalls nur als Computerrendering zu sehen.

Originalmeldung (3. März 2015): Vor über einer Woche gab’s bei uns einen Artikel, der sich dem Solarbetrieb von eReadern auseinandergesetzt hat. Es ist eine der wenigen Dinge, die von Kundenseite bereits früh gefordert wurden, im Gegensatz zur eingebauten Beleuchtung und zum Wasserschutz bisher aber keine Umsetzung fanden. Das soll sich in Zukunft ändern. Bookeen teilt per Presseaussendung mit, dass man in Zusammenarbeit mit Sunpartner Technologies einen solarbetriebenen eBook Reader auf den Markt bringen will.

Mit der „Wysips Crystal“ Solar-Technologie will man ein dediziertes Lesegerät ausstatten, sodass dieses deutlich längere Akkulaufzeiten schaffen soll als gängige Modelle. Die Technik erlaubt es Solarzellen relativ unsichtbar auf der gesamten Geräteoberfläche zu integrieren. Diese besitzen eine bis zu 90 prozentige Transparenz und lassen sich somit auch über Displays anbringen.

Die Umsetzung macht’s

Was im ersten Moment durchaus interessant klingt, ist aber zumindest in dieser Umsetzung für den eReader Markt nicht erstrebenswert. Wenn man den aktuellen Daten auf der Sunpartner-Homepage glauben schenken darf, dann ist eine Transparenz von 90 Prozent momentan die höchste Durchlässigkeit die man mit deren Technik erreichen kann. Das bedeutet im Gegenzug, dass die Reflektivität eines E-Ink Displays um 10 Prozent geringer wäre, sofern die Solarbeschichtung tatsächlich über dem Bildschirm Platz findet. Das mag zunächst zwar nicht nach viel klingen, hätte aber deutliche Auswirkungen auf die Darstellung (d.h. eine Verdunkelung der Anzeige wäre die Folge), wie man bereits an kapazitiven Touchscreens gesehen hat, deren Transparenz bei mindestens 98 Prozent lagen.

Bleibt zu hoffen, dass das auch Bookeen so sieht und die Solarzellen in den Geräterücken integriert, wo sie nicht stören. Eine Anwendung über dem Display ist im Grunde nur bei hintergrundbeleuchteten LCDs sinnvoll, da deren Leuchtkraft die Transparenznachteile leicht wettmachen kann.

Ein weiteres potentielles Problem bei einer Solarladung betrifft die mögliche Überhitzung. Die Wysips Crystal Solarzellen sprechen sowohl auf natürliches Sonnenlicht, als auch auf künstliches Licht an. Sofern man es den Käufern nicht klar kommuniziert, besteht Gefahr, dass solarbetriebene Geräte auch in die pralle Sommersonne gelegt werden, was wiederum zu Hitzeschäden führen könnte (bei akkubetriebenen Geräten durchaus problematisch).

Preis-Leistungs-Verhältnis und Marktstart bleiben offen

Bookeen strebt laut Pressemitteilung einen Marktstart im Jahr 2016 an. Wenn man sich die Odyssee des Cyboon Ocean ansieht, der eigentlich 2013 erscheinen sollte, dann aber erst mit einjähriger Verspätung auf den Markt gekommen ist, dann bleibe ich hinsichtlich des Erscheinungsjahrs aber skeptisch.

Ebenso skeptisch gaben sich zahlreiche Communitymitglieder in unserem Forum, über den generellen Nutzwert eines solchen Geräts im Verhältnis zu den Nachteilen (Mehrkosten, höheren Gewicht). So darf man also nicht nur gespannt sein, wann die Zusammenarbeit von Bookeen und Sunpartner Technologies ihre Früchte trägt, sondern auch wie das Endprodukt dann vom Markt angenommen wird.

Bildquelle: Bookeen

Archiv

Nachfolgend findest du diverse archivierte Newsmeldungen, die solarbetriebene eReader oder E-Ink Displays zum Inhalt haben. So kannst du den Werdegang der Technik über die Jahre nachvollziehen.

Meldung vom 22.02.2015: Solarbetriebene eBook Reader lassen weiter auf sich warten

Nach einer kurzen Phase des technischen Stillstands in den Jahren 2011 und 2012 haben sich eBook Reader danach wieder recht rasant weiterentwickelt. Insbesondere die mittlerweile fast schon standardmäßig eingebaute Beleuchtung hat einen lange gehegten Wunsch vieler Digitalleser erfüllt. Daneben wurde kürzlich auch an anderer Stelle nachgebessert: Verschiedene Modelle einiger Hersteller sind inzwischen auch wasserdicht oder zumindest wassergeschützt.

Eine andere Idee bleibt bis heute allerdings ohne Umsetzung: Der Solarbetrieb eines dedizierten Lesegeräts. Schon vor Jahren war die Idee von vielen digitalen Lesefreunden mit Begeisterung aufgenommen worden, denn die stromsparenden E-Ink eReader scheinen geradezu prädestiniert für eine solche Ladefunktion zu sein. Der ohnehin geringe Stromverbrauch sollte einfach durch ein Solarpanel auf der Rückseite des Geräts kompensiert werden, sodass man den eBook Reader nur noch in Ausnahmefällen oder optimalerweise gar nicht an die Steckdose hängen muss.

Mittlerweile dürfte die vergleichsweise stromhungrige Frontbeleuchtung der Geräte den Wunsch nach monatelangen Akkulaufzeiten durch die sonnige Stromladung wieder ein wenig zunichte gemacht haben. Während die Lesegeräte ohne Beleuchtung kaum Strom benötigen, sieht das Ganze mit vier bis fünf aktivierten LEDs schon ein wenig anders aus. Aber immerhin könnte man auch hier die verkürzten Laufzeiten der Leuchtmodelle kompensieren.

Höherer Preis, hohes Gewicht

Die größten Nachteile der Idee betreffen einerseits den Preis und andererseits das Gewicht. Je nach verwendeten Material und Wirkungsgrad variieren diese beiden Dinge z.T. deutlich, sodass jedenfalls ein paar Nachteile in Kauf genommen werden müssen.

Vor einigen Jahren habe ich eine Solar-Hülle von SolarFocus für den Kindle 4 erhalten. Der eBook Reader wird dabei in die relativ große Hülle eingespannt, wobei das Gerät direkt über die vorderseitig angebrachte Solarklappe geladen werden kann. Die Hülle besitzt als Bonus außerdem eine LED-Lampe sowie einen eingebauten Reserveakku, mit dem der Kindle auch unabhängig vom Sonnenlicht geladen werden kann.

Kindle 4 in der Solar-Hülle

Die Idee und Umsetzung sind gut gelungen: Die Ladefunktion funktioniert, die Verarbeitung ist gut und die Laufzeiten des Kindle unabhängig von einer Steckdose haben sich massiv verlängert. Die zuvor genannten Nachteile fallen hier aber im wahrsten Sinne des Wortes durchaus schwer ins Gewicht: Mit 416 Gramm für den Verbund aus Hülle und eBook Reader wird der Kindle 4 zum Schwergewicht. Selbst wenn man die paar Gramm Gewichtsunterschied zwischen den verschiedenen Lesemodellen üblicherweise müde belächelt, dieser Gewichtszuwachs lässt sich kaum ignorieren. Mit einem Preis von rund 80 Euro ist die Hülle zudem nicht gerade günstig – genau genommen fast doppelt so teuer wie es der Kindle 4 vor Ende des Produktzyklus war (49 Euro).

Mit eingebauter LED auch bei Dunkelheit lesen

Nach der Kindle 4 Hülle von SolarFocus gab’s im Grunde kein anderes Unternehmen mehr, das sich an die Sache rangetraut hat, was möglicherweise mit dem abgeflauten eBook Reader Wachstum im wichtigen US-Markt zu tun hat. Außerdem fehlen den nachfolgenden Kindle-Modellen die rückseitig angebrachten Kontakte, sodass man unpraktischerweise den Micro-USB-Steckplatz zum Aufladen nutzen müsste.

Auch von Seiten der eReader-Hersteller gab es keine entsprechenden Umsetzungen. Die Preisfrage dürfte dabei eine große Rolle spielen, denn selbst wenn sich der Verkaufspreis nur marginal erhöht, beim seit Jahren hart ausgefochtenen Konkurrenzkampf mit einer Preisspirale die quasi permanent nach unten zeigt, können es sich die verbleibenden Unternehmen wohl nicht leisten, die Gerätepreise unnötig zu erhöhen.

Do it yourself

Macht nichts, haben sich ein paar Bastler gedacht und kurzerhand selbst für die Verschmelzung von Solarpanels und eBook Reader gesorgt. Seinen Kobo Touch hat ein Nutzer hier umgebaut. Dabei ist er z.T. nach der Anleitung vorgegangen die bereits seit Jahren für den ersten Kobo eReader im Netz verfügbar ist.

Bei Mobileread hat wiederum ein weiterer Digitalleser seinen Kindle Touch (erste Generation) modifiziert. Vier Monate später hat er gemeldet, dass er seinen Kindle seitdem nicht mehr aufladen musste – die gewünschte Laufzeitverlängerung durch die Solarapplikation konnte zu seiner Freude erreicht werden.

Selbst umgebauter Kindle Touch mit Solarfunktion. Bildquelle: Mobileread / nick-tech

Mögliche Überhitzung birgt Gefahren

Abgesehen vom höheren Gewicht des Geräts gab es allerdings eine kleine Komplikation, die wohl ebenfalls mit ein Grund dafür sein könnte, warum sich bisher kein Hersteller an entsprechende Umsetzungen gewagt hat: Wenn der eBook Reader zu lange in der prallen Sonne gelegen hat, ließ er sich wegen Überhitzung nicht mehr sofort aktivieren. Erst nach einer kurzen Wartezeit und Abkühlung klappte das wieder. Immerhin: Wenn die Tage nicht zu heiß waren, schien es auch nach längerer Sonneneinstrahlung keine Probleme zu geben.

Für eReader Hersteller ist das aber ein nicht zu unterschätzendes Problem. Nicht nur weil man im Falle eines Gerätetods durch Überhitzung Gewährleistungs- und Garantieansprüche der Kunden behandeln muss, sondern auch weil man eine Überhitzung der Akkus inkl. Platzen/Explosion nicht gänzlich ausschließen kann. Das bringt das Gewährleistungsproblem auf eine ganz andere Stufe. Insbesondere in den USA wo Millionenklagen keine Seltenheit sind, dürften die (potentiellen) Nachteile für die großen Unternehmen überwiegen.

Outdoor-Tablet mit E-Ink Display und Solarpanel

Immerhin gibt’s mit dem per Crowdfunding finanzierten Outdoor-Tablet Earl mit E-Ink Display ein Gerät, das eine integrierte Solarladefunktion besitzt. Dummerweise ist Earl aber nicht als dediziertes Lesegerät konzipiert, sodass der Lesekomfort auf der Strecke bleiben wird.

Meldung vom 16.10.2013: Solarbetriebener Leia ePaper eBook Reader wird in Finnland getestet

Verschiedene Marktforschungsunternehmen geben immer wieder an, dass der eBook Reader Markt mit den vielen Geräteneuerscheinungen der letzten Jahre und dem gleichzeitig stattfindenden Tablet-Boom seinen Zenit schon längst überschritten hat. Einige gehen davon aus, dass eBook Reader wieder völlig von der Bildfläche verschwinden werden, andere glauben hingegen, dass sie sich als eigenes Marktsegment etabliert haben.

Von letzterem gehen auch die fünf finnischen Unternehmen Leia Media, Sanoma News, Bluegiga, Anygraaf and DNA aus. Sie testen ab November einen neuen eBook Reader, der insbesondere zum Lesen von Tageszeitungen genutzt werden soll.

E-Ink in Farbe im Solarbetrieb

Das Gerät nennt sich schlicht Leia ePaper und ist mit einem 9,7 Zoll E-Ink Triton (2) Farbdisplay ausgestattet. Die Maße betragen 250 x 203 x 6 mm. Zum Gewicht machen die beteiligten Unternehmen keine Angaben, wobei die extrem dünne Bauform darauf hindeutet, dass das Gewicht für die Bildschirmgröße relativ gering sein könnte. Die Drahtlosverbindung wird vom finnischen Unternehmen Bluegiga realisiert – vermutlich handelt es sich um ein reguläres WLan Modul.

Mit nur 6 mm ist der Leia ePaper eBook Reader sehr dünn

Soweit klingt das Ganze eigentlich relativ unspektakulär, wäre da nicht eine Kleinigkeit: Der Leia ePaper eBook Reader wird ausschließlich über Solarpanels mit Strom versorgt. Diese befinden sich am Gerät und sollen dafür sorgen, dass man den eBook Reader nicht extern mit Strom speisen muss.

Von Forderungen nach einem solarbetriebenen eBook Reader liest man in verschiedenen Internetforen immer wieder. Das ist auch wenig verwunderlich, denn die stromsparende Bildschirmtechnik eignet sich im Grunde sehr gut dazu. So könnte man die ohnehin schon lange Akkulaufzeit eines eBook Readers noch deutlich verlängern.

Funktioniert das Konzept?

Allerdings ist eine solche Solar-Lösung auch nicht ganz unproblematisch. So muss man bedenken, dass effiziente Solarpanels nicht billig sind und außerdem das Gewicht eines eBook Readers deutlich erhöhen können. Je nach genutzter Technik können die Solarpanels auch besonders zerbrechlich sein.

Bei der Umsetzung eines solarbetriebenen eBook Readers bedarf es also einige Dinge zu beachten. Leia Media ist jedenfalls zuversichtlich das gemacht zu haben, denn schon im November wird der eBook Reader an mehrere hundert finnische Nutzer ausgeliefert werden und in den Testbetrieb gehen.

Kann das Gerät auch im Praxisbetrieb überzeugen?

Dabei soll aber nicht nur die Funktionsweise des Geräts getestet werden, sondern auch die Kundenakzeptanz und die Möglichkeiten digitalen Zeitungsvertriebs. Zwei mal täglich wird die finnische Tageszeitung Helsingin Sanomat (Helsinkier Nachrichten) in der Morgen- und Abendausgabe an die Geräte übermittelt.

Mit dem Leia ePaper gehen die Finnen jedenfalls einen Weg, der bisher in erster Linie den Tablets überlassen wurde. Diese eigenen sich zum digitalen Medienkonsum (abseits traditioneller Text-eBooks) aufgrund der besseren Dynamik meist besser um komplexe Inhalte darzustellen. Man darf daher gespannt sein, wie der Beta-Test läuft und ob das Projekt vielleicht auch internationale Aufmerksamkeit großer Medienunternehmen auf sich zieht, sodass man ein solches Gerät vielleicht auch irgendwann in unseren Breitengraden zu sehen bekommt.

Meldung vom 08.01.2012: Solar-Hülle für den Kindle 4 – SolarKindle Lighted Cover

Hüllen für eBook Reader und insbesonders für den Kindle 4 gibt es viele. Einen wirklich interessanten Ansatz liefert nun die Firma SolarFocus mit seinem SolarKindle Lighted Cover. Dieses bietet nämlich nicht nur Schutz für den eBook Reader sowie eine eingebaute Beleuchtung, sondern liefert auch gleich die Stromquelle mit. Das SolarKindle Lighted Cover ist nämlich, wie bereits der Name verrät, mit Solarzellen ausgestattet und kann damit bei entsprechender Lichteinstrahlung sowohl den Kindle als auch die Leselampe aufladen.

Setzt man das Lesegerät in die dafür vorgesehene Halterung, schließt das Cover und legt dieses in entsprechend starkes Licht, wird zuerst der Kindle aufgeladen und im Anschluss die Reservebatterie, welcher zur Versorgung der eingebauten Leselampe dient, aber auch bei Bedarf den Kindle mit Energie versorgt. Laut Angaben des Herstellers reicht bereits eine Stunde Ladezeit um dem Kindle 3 Tage Lesezeit zu verschaffen. Eine LED-Leuchte zeigt zusätzlich den entsprechenden Ladezustand der 1500 mAh starken Zusatzbatterie an. Die Hülle selbst ist aus Kunstleder und Plastikelementen gefertigt.

Auf Grund der verbauten Technik wiegt die Hülle natürlich auch 215g und fügt dem Kindle somit mehr als das doppelte des Eigengewichts hinzu. Auch bei der Größe muss man einige Abstriche machen, denn die Hülle hat eine Größe von 200 x 119 x 18.3 mm.

Meldung vom 29.10.2011: Flexibles E-Paper Display mit Solarladung

Im September haben wir über die (zukünftige) Marktentwicklung im Bereich der flexiblen Displays berichtet. Nun gibt es wieder Neuigkeiten zu der Technologie, wobei für mich nicht die Biegsamkeit des Displays im Vordergrund steht, sondern die Photovoltaik – sprich: Das Betreiben des Displays mittels Solarzellen. Die AU Optronics Corp. hat vor wenigen Tagen ein solches Display vorgestellt.

Es ist nicht nur biegsam, sondern besitzt auf der Rückseite einen 12V Solar-Akku. Dieser misst 212 x 132 x 0,3 mm und wiegt nur 10 Gramm. Damit ist er zwar in dieser Form etwas zu groß für einen 6 Zoll eBook Reader (zum Vergleich – Kobo Touch: 165 x 114 x 10 mm), würde allerdings bei Marktreife einen enormen Mehrwert bedeuten.

Im linken Bild zu sehen: Ein Display mit einem Solar-Akku auf der Rückseite und einer starken Lichtquelle die direkt darauf gerichtet ist. Am Podest sieht man die Stromaufnahme bei einem Seitenwechsel, sowie die Energiezufuhr durch den Solar-Akku. Mehr als die Hälfte der nötigen Energie zum Seitenwechsel wird vom Solar-Panel erzeugt, der restliche Strom kommt von einem regulären Akku, welcher sich unter dem Display befindet.

Im rechten Bild sieht man die Rückseite eines anderen Prototypen. Die sieht zwar nicht besonders hübsch aus, ist aber funktional. Im direkten Sonnenlicht soll keine weitere Stromquelle nötig sein, sodass ein solches Lesegerät vollständig über Solarenergie versorgt werden könnte.

Bisher wurde als Hauptargument häufig das höhere Gewicht von Solarzellen als Grund angeführt, warum es noch kein Lesegerät mit einem integrierten Solar-Akku gibt. Das kann man mit dieser Entwicklung jedenfalls getrost abtun, denn mit nur 0,3 mm Dicke und einem Gewicht von 10 Gramm wäre dieser Aspekt in der Praxis zu vernachlässigen. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, wann ein solcher eBook Reader auf den Markt kommt. Mit integrierten Solarzellen könnte man so eventuell Laufzeiten von vielen Monaten erzielen, bevor man das Gerät wieder an die heimische Steckdose anschließen muss.

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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