Icarus A4: 13,3 Zoll eReader mit Android und Bluetooth

Geschätzte Lesezeit: 3:47 min.

Das niederländische Unternehmen Icarus hat sich in den vergangenen Jahren auch in der eReader-Gemeinde einen Namen gemacht. Die offenen Android eBook Reader sprechen nicht nur Individualisten an, sondern erfreuen sich auch bei Skoobe-Abonnenten großer Beliebtheit.

Die Android-Nische wird mit einem neuen Modell auch weiterhin bedient: Der Icarus A4 soll im Juli 2016 erscheinen und kann aktuell auf der Crowdfundingplattform Indiegogo vorfinanziert werden.

Großformatig mit flexibler Displaytechnik

Wie der Name schon verrät, handelt es sich um einen großformatigen eReader, der eine Displaydiagonale von 13,3 Zoll besitzt. Damit lassen sich DIN A4 Dokumente in Originalgröße anzeigen und können ohne die üblichen Probleme gelesen werden. Die Auflösung des Bildschirms beträgt 1600x1200 Pixel, woraus sich eine Pixeldichte von 150 ppi ergibt.

Bei der Technik setzt das Gerät auf E-Ink Mobius. Dabei handelt es sich um die flexible Anzeigetechnologie die bereits im Sony DPT-S1 zum Einsatz kommt. Der Bildschirm sitzt auf einem Plastiksubstrat und ist dadurch bruchsicher und leichter als das bei den Displays auf Glas-Basis der Fall ist. Auch die geringe Pixeldichte teilt sich der Icarus A4 mit dem Sony Modell.

Die Bedienung erfolgt über einen induktiven Touchscreen, was bedeutet, dass dieser nur mit einem Stylus funktioniert. Diese Form der Touchscreenbedienung ist exakter als die Kapazitiv- und Infrarot-Technik, was sich insbesondere bei der Erstellung von Markierungen und Notizen direkt im Text bezahlt macht. Im Gegensatz zum Sony DPT-S1 gibt’s hier aber keine ergänzende Infrarot-Technik zur Fingerbedienung. Somit ist man immer auf den Stylus angewiesen.

Android und weitere Boni

Wie bereits erwähnt, nutzt der Icarus A4 Android als Betriebssystem. Dieses ist offen für App-Installationen, sodass man eigene Leseprogramme und sonstige Anwendungen nutzen kann, die mit dem E-Ink Bildschirm lauffähig sind.

Angetrieben wird das Gerät von einem 1 GHz Prozessor, dem 1 GB Arbeitsspeicher zu Seite stehen. Damit sollte das Gerät auch große und komplexe PDF-Dateien problemlos verwalten können. Der 16 GB große interne Speicher kann mit MicroSD-Karte um bis zu 32 GB erweitert werden.

Als Boni sind zudem auch Bluetooth und Audiounterstützung (Lautsprecher und 3,5 mm Klinkenanschluss) mit dabei. Dank Android kann man auch die eingebaute Text-To-Speech Engine nutzen. Die Akkulaufzeit sollte dank 4.100 mAh starken Akku ausreichend lange sein, um sich darüber keine allzu großen Gedanken machen zu müssen (natürlich abhängig davon, wie intensiv man die Android-Funktionen nutzt).

Viel Technik, hoher Preis

Das Gewicht liegt mit rund 500 Gramm im erwarteten Rahmen, kann den auf Leichtigkeit getrimmten Sony DPT-S1 (358 Gramm) aber nicht das Wasser reichen. Dafür punktet der Icarus A4 beim Preis: Während man für Sonys großformatiges Lesegerät 800 US-Dollar auf den Tisch legen muss (ohne Steuern und Versand), kostet das Icarus Gegenstück 714 US-Dollar inkl. Versand.

Das ist aber natürlich immer noch ein ordentlicher Happen, den es zu verdauen gilt.

Für jeden Geschmack etwas dabei

Die Spezifikationen des Icarus A4 klingen vertraut? Kein Wunder, es handelt sich nämlich um den bereits bekannten Onyx Boox Max. Wie üblich produziert Icarus die eBook Reader nämlich nicht selbst, sondern verkauft verschiedene Geräte unter eigenem Label. Spielt letztendlich aber keine Rolle, denn Icarus bedient damit eine spezielle (Android-)Nische, die von den großen eReader-Herstellern seit Jahren gemieden wird.

Der Icarus A4 ist die logische Erweiterung des Firmenportfolios, sodass das Unternehmen am Ende 6 Zoll, 8 Zoll, 9,7 Zoll und 13,3 Zoll Modelle im Sortiment haben wird – allesamt mit offenem Android-System. Die zwei kleineren Modelle stammen von Bouye, die beiden größeren kommen von Onyx.

Tablet oder eReader?

Bei dem hohen Preis stellt sich für viele Beobachter zweifelsohne wieder die altbekannte Frage: Wieso sollte man sich (zu diesem Preis) ein E-Ink Gerät kaufen, wenn vergleichbare Tablets kaum teurer sind, aber mehr können? Das Apple iPad Pro gibt’s z.B. ab 899 Euro.

An der Antwort hat sich im Grunde auch in diesem Preissegment nichts geändert:

  1. Die Akkulaufzeit des eReaders ist länger.
  2. Die Ablesbarkeit des E-Ink Bildschirms bei Sonnenlicht ist ohne Kompromisse gegeben.
  3. Das Gewicht des dedizierten Lesegeräts ist geringer.

Und nicht zu vergessen: Das Mobius-Display ist flexibel und kann nicht brechen. Das ist besonders bei großformatigen Geräten ein Aspekt den es auf jeden Fall zu beachten gilt, denn beim Transport in Rucksack oder Tasche können punktelle Belastungen und Verwindungen eher zum Bruch früheren als das bei kleineren Geräten der Fall ist.

Nachfolgend kannst du dir noch das Demonstrations-Video ansehen, das Icarus auf der Indiegogo-Seite online gestellt hat:


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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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