eBook Flatrate Anbieter Legimi übernimmt Readfy
Digitales Lesen ermöglicht nicht nur den unkomplizierten Kauf und sofortigen Lesen eines Buches direkt daheim, sondern eröffnet auch das eine oder andere neue Geschäftsfeld. eBook Flatrates steigen bereits seit einigen Jahren in der Beliebheit. Zwei der wohl prominentesten und erfolgreichsten Beispiele sind Kindle Unlimited und Skoobe. Beide Angebote ermöglichen das Lesen von eBooks zu einem monatlichen Fixpreis.
Abgesehen von solchen kostenpflichten Angeboten gibt’s auch den eBook-Verleih der Onleihe oder von Overdrive. Damit kann man über die öffentliche Bücherei auch Digitalbücher ausleihen. Das Ganze hat zwar den Nachteil, dass es mitunter Wartezeiten gibt, da nur eine begrenzte Anzahl an Lizenzen zum Verleih verfügbar sind, ist aber auch deutlich billiger.
Ungewöhnliche Geschäftsideen
Ungewöhnlichere Angebote bieten die beiden Flatrates von Legimi und Readfy.
Legimi kommt aus Polen und bietet nicht nur sehr günstige eBook Flatrates (auch in Deutschland), sondern hat auch subventionierte eReader mit Optionen zur Mindestvertragsdauer, sowie ein Bonusprogramm für Abonnenten. Der Anbieter versucht so insbesondere über die Kompatibilität des Leihsystems auf dedizierten Lesegeräten zu punkten. Skoobe und Readfy sind beispielsweise in erster Linie für die Nutzung auf Smartphones und Tablets mit entsprechenden Apps ausgelegt.
Auch bei Readfy handelt es sich nicht um ein klassisches Angebot. Denn im Gegensatz zu anderen Flatrates ist die Nutzung gratis. Das Angebot finanziert sich aus Werbeeinnahmen. Im Jahr 2017 wurde allerdings bekannt, dass die Gewinnschwelle nicht so schnell erreicht werden konnte, wie erhofft. Auf der Suche nach Perspektiven ist das Unternehmen auf einen Käufer gestoßen: Legimi.
Laut Pressemitteilung wurde der Kaufvertrag bereits auf der Frankfurter Buchmesse 2018 unterzeichnet und mit Ende Mai 2019 wurden alle vereinbarten Transaktionen abgeschlossen. Damit ist Readfy eine vollständige Tochtergesellschaft von Legimi.
Legimi Relaunch soll noch im Juli kommen
„Die Akquisition von readfy ist ein bedeutender Schritt für Legimi und wird unsere bereits bestehende Präsenz in Deutschland, einem der größten E–Book Märkte Europas, deutlich stärken“, kommentiert Mikolaj Malaczynski, CEO von Legimi, die Entwicklung.
Der Readfy Geschäftsführer Philip Ortmaier wird mit dem Abschluss der Übernahme auch General Manager von Legimi.de. Der deutsche Ableger des polnischen Dienstes soll laut Mitteilung noch im Juli einen Relaunch erfahren, wobei auch die App um neue Funktionen erweitert werden soll.
Aus Nutzersicht wird es spannend sein zu sehen, wohin die Reise geht, da sich Legimi bisher primär auf E-Ink Lesegeräte konzentriert hat. Die beiden Platzhirsche Amazon und Skoobe (mittlerweile mit Thalia im Boot) wird man vermutlich nicht so schnell überholen, durch den niedrigeren Preis hat das Angebot trotz der kleineren Auswahl aber durchaus seinen Reiz.