Icarus Illumina Pro: 9,7 Zoll eReader mit eingebauter Beleuchtung

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Eingefleischten eReading-Fans ist die niederländische Firma Icarus schon lange ein Begriff. Das Unternehmen konnte sich insbesondere mit den verschiedenen Generationen des Icarus Illumina einen Namen machen. Der eBook Reader zeichnet sich durch das frei zugängliche Android Betriebssystem aus, wodurch auch die Nutzung der Skoobe eBook Flatrate möglich ist.

Zuletzt machte Icarus mit dem „A4“ auf sich aufmerksam. Per Crowdfunding wollten die Niederländer ein 13,3 Zoll großes Lesegerät mit umfangreicher Hardwareaustattung auf den Markt bringen. Obwohl zahlreiche internationale Newsseiten darüber berichtet haben, blieb die Nachfrage offenbar weit hinter den Erwartungen zurück. Nur einige wenige Stück dürften vorbestellt worden sein. Schließlich ging die Crowdfunding-Seite offline und auch von der Icarus-Homepage sind die Hinweise zum A4 verschwunden.

Icarus Excel, jetzt mit Beleuchtung

Nun ohne Finanzierungsexperimente geht der Icarus Illumina Pro an den Start. Es handelt sich um einen 9,7 Zoll großen eBook Reader, der die beleuchtungslose Excel-Serie des Unternehmens beerbt.

Wie bereits die Vorgänger, wird auch der Illumina Pro von Onyx gefertigt und unter eigenem Label vertrieben. Beim chinesischen Hersteller nennt sich das Modell Onyx Boox N96 ML. Während der N96 ohne ML-Namenszusatz mit Dual-Touch (kapazitiv und induktiv) ausgestattet ist, bietet das ML-Modell einen induktiven Touchscreen und eine eingebaute Frontbeleuchtung. Diese kommt auch namensgebend beim Icarus Illumina Pro zum Einsatz.

PDF-Arbeitstier

Als Betriebssystem verwendet der eReader Android 4.0, wobei wieder ein freier Zugang zur Oberfläche ermöglicht wird. App-Installationen können also wieder selbst vorgenommen werden.

Einer der größten Vorteile und das Haupteinsatzgebiet des 9,7 Zöllers ist ohne Zweifel das Lesen von großformatigen PDF-Dateien. Dank der großen Bildschirmdiagonale können solche Dokumente mit verschiedenen Anzeigemodi (und Apps) relativ problemlos dargestellt und gelesen werden. Auch handschriftliche Notizen sind mit Hilfe des mitgelieferten Stifts, der seitlich in einer Schlaufe aufbewahrt wird, möglich.

Tabletähnliche Ausstattung

Zwei (nach heutigem Maßstab) Nachteile muss man dabei allerdings in Kauf nehmen: Erstens ist die Bildschirmauflösung mit 1200×825 Pixeln relativ gering. Das entspricht einer Pixeldichte von nur 150 ppi. Der Text ist also nicht so scharf wie bei anderen aktuellen Modellen, die mittlerweile oftmals über 300 ppi verfügen. Zweitens kommt weiterhin E-Ink Pearl Technik zum Einsatz. Diese ist zwar noch immer gut ablesbar, aber auch nicht mehr wirklich zweitgemäß, wie der kürzlich veröffentlichte Test des PocketBook InkPad 2 gezeigt hat.

Immerhin kann der Icarus Illumina Pro ansonsten mit einer gute Hardwareausstattung punkten: Der 16 GB große interne Speicher kann per MicroSD-Karte erweitert werden. Als Drahtlosverbindungen stehen WLan und Bluetooth 4.0 zur Verfügung. Über den eingebauten Lautsprecher und Kopfhörer (3,5 mm Klinkenanschluss) läuft die Audiofunktion des Geräts. Mit Hilfe des eingebauten Mikrofons können sogar Sprachaufzeichnungen durchgeführt werden.

Damit ist die Austattung des Illumina Pro eigentlich schon deutlich näher an einem Tablet, als an einem eBook Reader. Das gilt jedoch auch für den Preis: Knapp 400 Euro kostet das 480 Gramm schwere Gerät.

Kein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass der kürzlich erschienene Kobo Aura One (mit tollem blaulichtreduzierten Nachtmodus und 8 Zoll) oder das PocketBook InkPad 2 (tolle PDF-Funktion und 8 Zoll) nur knapp die Hälfte kosten. Man muss sich daher die Frage stellen, ob das Mehr an Ausstattung und Bildschirmdiagonale den stolzen Aufpreis rechtfertigen. Fairerweise muss man aber natürlich auch erwähnen, dass die Vorgängermodelle (Icarus Excel) in unseren Tests eine gute Figur gemacht haben.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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