Drei neue ImCoSys Android eReader: V6Lpro, G6Lpro und G8Lpro

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Im Oktober 2013 hat das schweizer Unternehmen ImCoSys mit dem Android eBook Reader ImcoV6L ein Lesegerät vorgestellt, das zusätzlich zu den damals bereits üblichen Spezifikationen, wie dem beleuchteten EInk Pearl Display, auch ein offenes Betriebssystem besaß. Es war einer der ersten eReader in Deutschland, der die freie Installation von Android-Apps erlaubt hat.

Der Resonanz im Forum und auf diversen Social Media Kanälen nach zu urteilen, war die Nachfrage nach einem solchen Gerät sehr groß. Zum Marktstart kämpfte der V6L jedoch mit Softwareproblemen, die sich einerseits in Instabilitäten bemerkbar gemacht haben, andererseits in Inkompatibilitäten mit vielen neueren Applikationen, denn der eBook Reader nutzt die schon damals betagte Android-Version 2.3.1.

Zwar schien sich die Lage zu entspannen und ImCoSys hat die Softwareprobleme nach unserem Test in den Griff bekommen, da war der Zug für den ImcoV6L aber gewissermaßen schon abgefahren, denn Onyx positionierte sich auch in Deutschland mit neuen Android-eReadern (inkl. direktem Zugang zum Google Play Store) in der gleichen Nische.

Nachfolge bleibt aus

Eigentlich sollte im Herbst 2014 der Nachfolger des ImcoV6L erscheinen, der den Namenszusatz „Pro“ verpasst bekam. Das neue Modell sollte eine Neuauflage mit moderner Android-Version (4.4) sein, das die Probleme des alten Modells beseitigt. Erschienen ist der eBook Reader zumindest am Endkundenmarkt aber nicht.

Stattdessen findet sich der ImcoV6Lpro auf der neu gestalteten Webseite des Unternehmens lediglich für den Business-to-Business (B2B) Vertrieb, ohne weitere Hinweise auf Handelspartner.

Obwohl die Pro-Variante nicht erschienen ist, hat ImCoSys in den vergangenen Monaten zwei weitere Modelle ins Portfolio aufgenommen: Den imcoG6Lpro und den imcoG8Lpro

Die Spezifikationen der beiden bisher unbekannten Geräte lesen sich in weiten Teilen sehr ähnlich zum Vorgänger, wobei die wichtigsten Änderungen die Displays betreffen. Der G6Lpro besitzt eine 6,8 Zoll Bildschirmdiagonale und eine Auflösung von 1440×1080 Pixel, wohingegen der G8Lpro ein 8 Zoll Display und eine Auflösung von 1600×1200 Pixel mitbringt.

Die Bildschirmspezifikationen erinnern damit an den Onyx Boox T68 bzw. an das PocketBook InkPad.

Beide Imco-Modelle bieten eine eingebaute Beleuchtung, einen Touchscreen, so wie Drathloskonnektivität über WLan und Bluetooth. Der Arbeitsspeicher beträgt großzügige 1 GB, wobei es keine Erwähnung zur genutzten CPU gibt. Zur Erinnerung: Der V6L besitzt einen mit 1 GHz getakteten Rockchip Prozessor.

Der 8 GB große interne Speicher lässt sich in beiden Fällen per MicroSD-Karte erweitern und auch eine Audiounterstützung steht wieder zur Verfügung.

Viele Unbekannte und Marktstart ungewiss

Live-Bilder der beiden eBook Reader gibt’s nicht, lediglich die Produktfotos auf der Homepage geben einen (sprichwörtlich) kleinen Einblick in die Optik der Geräte. Offen bleibt aber, ob die Bilder tatsächlich eine detailgetreue Abbildung liefern, denn zumindest das Produktfoto des G8Lpro ist offenbar nur eine vergrößerte Version des G6Lpro.

Aufgrund der niedrigen Auflösung der Bilder bleibt ebenso offen, ob die beiden Geräte Tasten besitzen, wie es beim V6L der Fall ist.

Zu guter Letzt stellt sich natürlich die Frage, ob es die drei Pro-Versionen noch irgendwann auf den Markt schaffen. Wenn man den ausgebliebenen Start des ImcoV6Lpro als Indikator nimmt, dann stehen die Chancen für ein Marktdebüt von ImcoG6Lpro und ImcoG8Lpro ebenfalls nicht allzu gut.

Abgesehen davon hat sich die Marktsituation seit Erscheinen des ersten ImCoSys-Android-Modells deutlich gewandelt. Nicht nur Onyx bietet eine Reihe verschiedener eBook Reader mit Android Betriebssystem an, auch Boyue ist hierzulande als OEM-Anbieter via Icarus, Energy System und Artatech aktiv. Dabei machte besonders der Boyue T61 (Icarus Illumina) in unserem Test eine gute Figur, was er einerseits der vernünftig angepassten Bedienoberfläche zu verdanken hat, andererseits dem neuen E-Ink Carta Bildschirm sowie der Aktualisierungstaste um die Inhalte am E-Ink Display neu zu laden.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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