Vernetzte Gefahr: Löscht Google eBooks vom Gerät?

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Die Vorteile von Cloud Speicher liegen auf der Hand: Schneller Zugriff auf die eigenen Dateien, von überall, jederzeit und von verschiedenen Geräten aus. Inzwischen sind zahlreiche Unternehmen auf den Cloud-Zug aufgesprungen und bieten entsprechende Dienste, welche insbesondere auch für gekaufte multimediale Inhalte gern genutzt werden.

Es gibt aber natürlich auch potentielle Nachteile eines solchen im Internet zentral gelagerten Dateisystems. Gibt es einen Ausfall, hat man kein Internet oder ist der Anbieter Ziel eines Hackerangriffs, sind die eigenen Dateien unter Umständen nicht erreichbar oder sogar in Gefahr. Die Anonymität ist mit der Nutzung eines solchen Dienstes natürlich auch dahin.

Gläserne Elektronik

Die Gefahr kann allerdings auch vom Anbieter selbst ausgehen, wie man bereits in der Vergangenheit mehrmals gesehen hat. Amazon löschte z.B. im Jahr 2009 kurzerhand zwei eBooks von den Kindle Geräten ihrer Kundschaft, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Titel unrechtmäßig vertrieben wurden. Ironischerweise handelte es sich bei den zwei Büchern um George Orwells 1984 und Farm der Tiere.

Nun berichtet The Digital Reader, dass auch bei Google etwas ähnliches passieren kann. In der ursprünglichen Meldung eines Singapur-Reisenden aus den USA heißt es, dass die eBooks auf seinem iPad gelöscht wurden, als er die Google Books App aktualisiert hatte – weil er in einem nicht unterstützten Land sei. Es handelte sich allerdings nicht um gekaufte Bücher, sondern um gemeinfreie Titel, welche von Google gescannt und kostenlos bereitgestellt wurden. Ein neuerlicher Download schlug dann aufgrund der fehlenden Länderunterstützung fehl.

Gefahr: Vernetzung

Die Geschichte zeigt mal wieder, dass die totale Vernetzung, welche immer weiter vorangetrieben wird, auch deutliche Nachteile mit sich bringt. Allerdings muss man hier festhalten, dass die Löschung der eBooks offenbar nicht aktiv von Google ausging bzw. völlig ohne Zutun des Nutzers geschah, sondern bei Aktualisierung der App.

Es scheint so zu sein, dass die sich neu installierende Anwendung einen Abgleich der eBooks mit dem Google Server vorgenommen hat und die eBooks deshalb gelöscht hat, weil die Länderunterstützung in Singapur nicht gegeben war. Die Synchronisation gibt also offenbar dem aktuellen Standort den Vorzug, nicht jenem, in welchem man die eBooks heruntergeladen hat.

Daher: Google Books Synchronisation abschalten, solange die genauen Hintergründe nicht geklärt wurden. Bisher hat sich Google bedeckt gehalten, was die Löschung angeht.

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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