Touchscreen ohne Verzögerung: Weg frei für digitale Notizblöcke
Viele eBook Reader und Tablets bieten bereits eine integrierte Notizfunktion an, mit der man den Text bzw. die Zeichnungen mit den Fingern oder einem Stift direkt eingeben kann. Einer der größten Nachteile dieser grundsätzlich sehr brauchbaren Funktion ist die vergleichsweise hohe Reaktionszeit der Touchscreens.
Diese hat zur Folge, dass gezogene Linien erst wenige Augenblicke nachdem man die Eingabe getätigt hat, am Display erscheinen. Besonders im Handschrift-Betrieb, ist dies ärgerlich und unpraktisch, denn intutiv schreiben lässt sich so nicht.
Anstatt also wie im normalen Papier-und-Stift-Betrieb die Linie direkt zu sehen, wird die Linie auf aktuellen Geräten hinter dem Finger bzw. dem Eingabestift hinterhergezogen. Das gilt zwar nicht für alle Touchscreentechniken, ist allerdings bei der weitverbreiteten Kapazitivtechnologie, wie sie bei Smartphones und Tablets in aller Regel zum Einsatz kommt, jedenfalls vorhanden.
Neue Touchscreentechnik mit 1 ms Reaktion
Aber vielleicht nicht mehr lange, denn offenbar sieht auch Microsoft die Eingabeverzögerung als Ärgernis und hat im hauseigenen Forschungslabor einen Touchscreen entwickelt, der eine extrem geringe Reaktionszeit von nur 1 Millisekunde besitzt. Damit erfolgt die Eingabe also augenblicklich, sodass das typische Hinterherziehen der Handschrift nicht mehr auftritt. Im unten gezeigten Video wird die neue Technik eindrucksvoll demonstriert.
Microsoft zeigt die typische Verzögerung von rund 100 Millisekunden im Vergleich zu weiteren geringeren Stufen. Schon eine Halbierung auf 50 ms wirkt deutlich besser, weiters folgen 10 ms und die „Endversion“ mit 1 ms Verzögerung. Der Microsoft-Mitarbeiter erläuert, dass sich das Bediengefühl dabei drastisch ändert.
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Bedauerlicherweise muss man auf den Einsatz aber offenbar noch ein wenig warten, denn Microsoft selbst geht davon aus, dass sich die Technik erst im Laufe der kommenden 10 Jahre durchsetzen wird. Wir hoffen aber natürlich, dass dies schon früher der Fall sein wird, denn die Möglichkeiten der digitalen Notiznehmung sind extrem groß und werden aktuell in erster Linie durch das Eingabeprobleme behindert.
Wenn man bedenkt, dass Apple mit dem iPad seit einiger Zeit massive Anstrengungen unternimmt, um im Bildungssektor Fuß zu fassen, aber auch andere große Tablet- und Notebook-Produzenten regulär Bildungseinrichtungen beliefern, dann stehen die Chancen jedenfalls gut, dass die neue Technologie eher früher als später implementiert wird, denn mit einer besseren, inuitiveren Notiznehmung wäre der digitale Siegeszug im Lehr- und Lernbereich gewiss.