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reMarkable Paper Pro Move: Kompaktes Farb-E-Ink-Tablet mit einem Haken

Geschätzte Lesezeit: 3:21 min.

Das reMarkable Paper Pro Move ist offiziell. Nach einigen Tagen voller Teaser und einem passenden Reddit-Leak hat reMarkable nun bestätigt, was sich bereits angedeutet hat: Das neueste Paper Tablet ist ein tragbares Farb-E-Ink-Gerät mit 7,3-Zoll-Display, das sich an Berufstätige richtet, die auch unterwegs produktiv arbeiten möchten.

Es ist schlank, hochwertig verarbeitet und bringt viele der bekannten Softwarefunktionen vom größeren Paper Pro mit. Doch trotz der edlen Hardware und des fokussierten, ablenkungsfreien Ansatzes bewegt sich das Move zwischen Mobilität und Alltagstauglichkeit – und trifft dabei nicht immer den richtigen Punkt.

The Portable Color E-Ink Tablet You Didn't Ask For: reMarkable Paper Pro Move

Ein Miniaturgerät mit Premium-Anspruch

Einfach zu transportieren, aber nicht wirklich allzu klein

Auf den ersten Blick wirkt das Paper Pro Move wie eine geschrumpfte Version des Paper Pro – und das ist es im Grunde auch. Es übernimmt das eloxierte Aluminiumgehäuse, das strukturierte Glasdisplay und die klare Designsprache der größeren Modelle. Beim Display kommt E Ink Gallery 3 zum Einsatz – mit dezenter Farbdarstellung und einer überraschend hohen Auflösung von 264 ppi.

Das Ergebnis: Ein sehr hochwertiges Gerät im kompakten Format – nur 195,6 × 107,8 × 6,5 mm groß und etwa 230 Gramm schwer. reMarkable positioniert es als perfekten Begleiter für Meetings, Flughäfen oder das Café um die Ecke. Dazu gibt’s bis zu zwei Wochen Akkulaufzeit, schnelles Laden (nach 10 Minuten für bis zu drei Tage Nutzung) und endlich auch ein einstellbares Leselicht.

Aber der Bildschirm …

So gut die Hardware auch ist – das Format bringt klare Einschränkungen. Bei 7,3 Zoll und einem 16:9-Seitenverhältnis wirkt das Display vor allem im Hochformat sehr hoch und schmal. Für kurze Notizen reicht das, aber wer längere Gedanken festhalten will, stößt schnell an Grenzen.

Gerade bei handschriftlichen Notizen, Zeichnungen oder komplexeren Anmerkungen fehlt der Platz. Im Querformat lässt sich das zwar etwas ausgleichen, aber auch hier bleibt die Arbeitsfläche vergleichsweise begrenzt.

Selbst reMarkable scheint das erkannt zu haben – mit der kürzlich eingeführten beweglichen Werkzeugleiste, die auf so einem schmalen Display keine unnötige Fläche blockiert.

Nicht ganz so „jackentaschentauglich“

In der Pressemitteilung betont reMarkable, dass das Move „in jede Jackentasche“ passe. Technisch vielleicht nicht ganz falsch – je nach Jacke – aber wirklich taschentauglich ist es trotzdem nicht. Ohne Hülle vielleicht. Mit Folio? Eher unwahrscheinlich.

Das Gerät ist kleiner, keine Frage – aber eben nicht so kompakt, wie man bei dem Begriff „tragbar“ vielleicht erwarten würde.

Für wen?

Das ist die entscheidende Frage. Mit einem Preis von 479 € (mit Marker) bzw. 529 € (mit Marker Plus) ist das Paper Pro Move kein Schnäppchen. Es ist ein hochwertiges digitales Notizbuch im Taschenformat – ersetzt aber weder ein klassisches Notizbuch vollständig noch eignet es sich als primäres Arbeitsgerät.

Wenn du genau auf so ein kleines reMarkable mit Farbunterstützung gewartet hast, wirst du hier fündig. Das Gerät sieht toll aus, fühlt sich gut an und bietet Zugang zum gesamten reMarkable-Ökosystem – inklusive Cloud-Synchronisierung, Apps und Handschrift-zu-Text-Funktion.

Aber für die meisten dürfte es ein Nischenprodukt bleiben. Zu klein für ernsthafte Notizen, zu teuer für eine Gelegenheitslösung. Im Vergleich zum großen Paper Pro – der nur geringfügig mehr kostet – fällt es schwer, das Move als bessere Wahl zu sehen.

Immer dabei – vielleicht

Lässt sich leicht in der Hand halten

Keine Frage: Das Paper Pro Move ist durchdacht und hochwertig. Es bringt viele Stärken der reMarkable-Reihe in ein handlicheres Format – und in einer Zeit voller überladener Geräte ist so ein fokussiertes Konzept eine willkommene Ausnahme.

Aber Fokus hat seinen Preis – und nicht nur in Euro. Schmales Einsatzgebiet, schmaler Bildschirm, schmaler Zielmarkt.

Wenn du regelmäßig auf Reisen bist, oft in Besprechungen sitzt oder einfach ein besonders edles digitales Notizbuch suchst, könnte das Move trotzdem deinen Alltag bereichern.

Du solltest dir nur bewusst sein: Du zahlst für die Mobilität – und das nicht nur mit Geld, sondern auch mit Kompromissen.

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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