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Österreichische Nationalbibliothek stellt zusammen mit Google 100.000 gemeinfreie eBooks online

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schon vor rund einem halben Jahr haben wir davon berichtet, dass die Österreichische Nationalbibliothek mit Google zusammenarbeitet, um historische Werke digital zu archivieren. Das unter dem Namen „Vision 2025“ geführte Projekt hat zum Ziel, bis zum Jahr 2017 600.000 Bücher digitalisiert zu haben und in Zukunft mehr eBooks zu archivieren, als gedruckte Bücher (siehe unten). Die gemeinfreien Werke werden in Bayern digitalisiert, wobei Google die Kosten von rund 60 Millionen Euro selbst trägt. Ohne diese Partnerschaft wäre die Digitalisierung jedenfalls kaum zu finanzieren.

Nun kann man die ersten Früchte dieser Zusammenarbeit begutachten, denn die Österreichische Nationalbibliothek hat 100.000 eBooks des Projekts bereits veröffentlicht. Die Bücher können online kostenlos sowohl auf der Homepage der Österreichischen Nationalbibliothek, als auch bei Google Books aufgerufen, gelesen, durchsucht und heruntergeladen werden. Die Generaldirektorin kommentiert die Entwicklung als „Meilenstein in der Demokratisierung des Wissens und in der Geschichte der Österreichischen Nationalbibliothek“.

Kritik verstummt?

Wenig überraschend gibt es allerdings auch Kritik von der Interessengemeinschaft österreichischer Autorinnen und Autoren (IG Autorinnen Autoren). „Während die öster­rei­chi­schen Autoren und Verlage um die Respektierung ihrer Rechte durch Google kämp­fen, fällt ihnen die größte öster­rei­chi­sche Bibliothek durch eine Partnerschaft mit Google in den Rücken“, heißt es in einem offenen Brief aus dem Jahr 2010. Kritik wird außerdem von politischer Seite geübt, da mit Google ein nicht-europäischer Partner ins Boot geholt wurde. Da muss man sich allerdings auch die Frage stellen, welches europäische Unternehmen ein ähnlicehs Programm mit voller Kostendeckung bietet. Vermutlich keines.

Von der Kritik und den Forderungen nach Offenlegung des Vertrags und Prüfung durch den Rechnungshof ist jedenfalls aktuell nichts mehr zu hören. Man darf in den kommenden Jahren also mit den restlichen angekündgiten Digitalisierungen rechnen.

Wie bereits erwähnt, sollen in Zukunft mehr eBooks archiviert werden. Hier will man in einer angestrebten Novelle des Mediengesetzes die Pflicht streichen auch physische Bücher archivieren zu müssen. So sollen dann von der Österreichischen Nationalbibliothek bis auf wenige Ausnahmen nur noch eBooks gesammelt werden.

Hier geht’s zum Katalog der ÖNB

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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