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Keine eReading-Revolution mit dem Samsung Galaxy S6 (Edge)

Geschätzte Lesezeit: 2:01 min.

Von vielen Technikfans sehnlichst erwartet, wurde das Samsung Galaxy S6 Smartphone, das nach mehreren Leaks und zahlreichen Gerüchten schließlich heute Nacht auf dem MWC 2015 (Mobile World Congress) in Barcelona vorgestellt wurde. Während es sich als richtig herausgestellt hat, dass das Flaggschiff des koreanischen Unternehmens in zwei Versionen (Galaxy S6 und Galaxy S6 Edge) erscheinen soll, bleibt eine andere Voraussage ohne Umsetzung.

Die Rede ist von eine „Zubehör-Offensive“, von denen zahlreiche Medien im Vorfeld berichtet hatten. Über einen proprietären Anschluss sollten sich diverse Produkte an das Smartphone andocken lassen und so zahlreiche neue Möglichkeiten zur Nutzung zulassen. Neben medizinischen Anwendungen betraf ein konkretes Gerücht auch ein E-Ink Cover.

Mit einem eingebauten E-Paper-Display sollte der Zubehör-Artikel eine stromsparende und augenfreundliche Ablesbarkeit ermöglichen. Man kennt entsprechende Produkte bereits von einigen anderen Unternehmen (PocketBook, Alcatel, etc.) – ein größerer Erfolg war diesen allerdings noch nicht vergönnt. Eine der erfolgreichsten Smartphone-Serien hätte natürlich ganz andere Möglichkeiten zur Promotion und Durchsetzung eines solchen Accessoires. Mit einem 5 Zoll großen Display (gleiche Größe wie der Hauptbildschirm) wäre das Zusatzdisplay zudem ausreichend groß um Unterhaltungsliteratur bequem zu lesen. Außerdem wäre die Stromersparnis gegenüber dem nun zum Einsatz kommenden QHD (2560 x 1440 Pixel) Display eine sinnvolle Alternative.

Form over function

Dazu kam es aber eben doch nicht. Der Mainstream-Verbund aus Smartphone und eBook Reader lässt weiter auf sich warten. Mit dem Galaxy S6 Edge hält darüber hinaus auch eine Änderung Einzug, welche die Ablesbarkeit an den Displayrändern erschweren könnte.

Das Gerät besitzt rechts und links eine abgerundete Bildschirmkante, die sich nach hinten in Richtung des Geräterückens wölbt. Während die flexible Displaytechnik zweifellos Vorteile hat, um einem möglichen Bruch bei Stürzen vorzubeugen, zeigen diversen Pressevideos und Bilder bereits, dass sich an genau diesen Stellen, wo auch das Gorilla 4 Schutzglas ebenfalls eine entsprechende Biegung besitzt, schwache Verzerrungen und Spiegelungen. Im Lesebetrieb wird man bei dem Gerät also die Seitenrandabstände entsprechend anpassen müssen, damit diese nicht bis an die Bildschirmwölbung reichen. Bei Preisen ab 700 Euro bis knapp über 1.000 Euro für die Top-Version mit 128 GB Speicherplatz (Galaxy S6 Edge) dürften die meisten Leseratten aber wohl weiterhin lieber zum dedizierten Lesegerät ohne Kompromisse greifen.

Nun darf man gespannt sein, ob andere Hersteller auf dem MWC 2015 doch noch in die erwartete Richtung gehen.

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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