LCD-Displays schaden Proteinkonzentration im Auge

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Fans dedizierter eBook Reader mit E-Paper Display wissen ja schon längst, dass man auf dem papierähnlichen Bildschirm relativ unangestrengt auch für längere Zeit lesen kann. Seitdem Smartphones und Tablets aber immer größere Verbreitung finden und gleichzeitig die Pixeldichte dank besser auflösender Displays immer höher wird, nutzen mehr und mehr Personen die Allzweck-Geräte zum Lesen von eBooks. Dass diese möglicherweise Probleme mit den Augen verursachen oder zumindest verstärken können, bestätigt nun eine Studie aus Japan.

In der Untersuchung wurden die Augen von 96 Personen, jungen und mittleren Alters, untersucht (60 Männer, 36 Frauen). Dabei wurde die Konzentration des MUC5AC Proteins gemessen, das im vorderen Augenabschnitt produziert wird und Teil des normalen Tränenfilms ist.

Das Ergebnis: Personen die weniger als fünf Stunden pro Tag mit handelsüblichen Computermonitoren arbeiten, hatten 9,6 ng/mg MUC5AC im Tränenfilm, jene die allerdings mehr als sieben Stunden pro Tag vor einem Monitor verbringen, wiesen im Schnitt nur 5,9 ng/mg des Proteins auf.

Langes Arbeiten am LCD führt zu Problemen

Einer der Studienautoren vergleicht die niedrigen Werte mit jenen von Personen, die an ärztlich diagnostizierten Benetzungsstörungen der Augen leiden. Dort beträgt die Konzentration des Proteins nur 3,5 ng/mg.

Die Ursachen für die Probleme sind vielfältig, wobei eine zu niedrige Blinkfrequenz und tendentiell zu weit geöffnete Augen beim Ablesen eines Computermonitors offenbar zu den Hauptgründen gehören. Gegenüber Reuters gibt der Studienleiter zu Protokoll: „Wenn wir auf Computerbildschirme schauen, ist unsere Blinkfrequenz im Vergleich zum Lesen eines Buches verringert.“

Nun stellt sich natürlich die Frage nach der genauen Ursache für den schädigenden Effekt, denn es ist durchaus möglich, dass nicht der Monitor an sich das Problem ist, sondern die Tätigkeit die beim Arbeiten damit ausgeübt wird. Allerdings können natürlich auch die Eigenheiten eines typischen LCDs, wie die transmissive Funktionsweise, (mit-)verantwortlich sein.

In jedem Fall ist der Studienleiter davon überzeugt, dass beim Lesen eines Buches keinerlei Probleme auftreten, womit eBook Reader mit reflektiven E-Ink Displays, ohne permanent stattfindenden Bildaufbau, wohl auch auf der sicheren Seite sein dürften. Wer auf Nummer Sicher gehen will, der sollte dann aber auch die eingebaute Beleuchtung nur bei Bedarf und nicht andauernd auf voller Stufe nutzen.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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