Barnes & Noble Nook Touch

Amazons größter Mitbewerber konnte mit dem Nook Touch überzeugen, blieb dann aber hinter der Konkurrenz zurück.

Steckbrief

In unserem Test erwiesen sich die kompakte Größe, die intuitive Bedienung, die vielen Anpassungsmöglichkeiten und die ansprechende Haptik des Barnes & Noble Nook Simple Touch (wie das Gerät im vollen Namen heißt) als positiv. Leider kann der eReader den sehr guten ersten Eindruck aber im täglichen Betrieb nicht ganz halten.

So unterstützt der Nook keinen Querformat-Modus und für PDF-Dateien wird lediglich ein Text-Reflow-Modus unterstützt. Das ist zwar grundsätzlich zu begrüßen, allerdings gibt es keine Möglichkeit PDF-Dateien zu zoomen. Zusammen mit dem fehlenden Querformatmodus ergibt das eine stark eingeschränkte PDF-Tauglichkeit. Auch die Druckpunkte der Tasten konnten nicht so recht überzeugen.

Abgesehen davon gibt’s aber auch ein paar Pluspunkte: Das 6 Zoll E-Ink Pearl Display mit einer Auflösung von 800x600 Pixel ist sehr gut abzulesen und die Bedienung über den Infrarot-Touchscreen funktioniert tadellos. Der Nook Touch bietet sehr gute Textanpassungsmöglichkeiten. Mit der gut funktionierenden Onscreen-QWERTY-Tastatur lassen sich außerdem schnell und einfach Notizen erstellen oder Textstellen suchen. Für Bastler ist zudem das Android-Betriebssystem ein großer Vorteil, denn rund um das Gerät hat sich eine aktive Modding-Community gebildet, sodass man den Nook Touch rooten und umfassend modifizieren kann. So lassen sich dann auch Android Apps nachinstallieren und alternative Leseprogramme nutzen.

In Deutschland war das Gerät nie erhältlich – bisher hat Barnes & Noble den Sprung über den Atlantik nur nach Großbritannien geschafft, wo der Nook Touch lange Zeit weit unter dem Preisen der Konkurrenz regelrecht verschleudert wurde. Während das Gerät zu dieser Zeit neben dem ersten Nook with Glowlight verkauft wurde, ersetzte der zweite Nook Glowlight den Nook Touch.

Videotest

Teil 1:


Dieses Video wird unabhängig von den gesetzten Cookie-Einstellungen mit einem Klick auf das Bild bzw. den Play-Button extern von YouTube geladen. Siehe unsere Cookie- und Datenschutzerklärung für weitere Details.

Testbericht

Amazons größter Konkurrent am US-eBook-Markt ist Barnes and Noble. Im Mai hat der Buchhändler seinen betagten ersten eBook Reader „Nook“ in den verdienten Ruhestand geschickt und ein neues, rundum erneuertes Modell auf den Markt gebracht.

Auch der neue Reader nennt sich Nook, hat aber im Gegensatz zum alten Modell sein LC-Display verloren, ist kleiner und leichter geworden und hat ein besseres eInk-Display spendiert bekommen. Ob sich der Neue gegen den Platzhirsch Amazon Kindle behaupten kann und wie er sonst so abschneidet, erfährst du im nachfolgenden Test.

 

Bestellung & Unboxing

Beim B&N Nook handelt es sich um einen eBook Reader, welcher exklusiv für den US-Markt bestimmt ist. Der Reader wird von Barnes and Noble daher nur in den USA vertrieben und ist für Europa und den Rest der Welt nur über inoffizielle Kanäle bei eBay und Co. erhältlich. Die Ausrichtung auf den US-Markt wird in die Bewertung einfließen. Wie wichtig die genannten Eigenheiten für Dich im Endeffekt sind, musst Du selbst entscheiden. Im Schlusswort werden wir noch näher darauf eingehen.

Der Nook kostet 139 US-Dollar exkl. Steuer und kann inkl. Versand und Zoll für insgesamt ca. 150 Euro nach Deutschland bzw. Österreich bestellt werden. Vom Kauf bis zum Eintreffen des Readers hat es bei unserer Bestellung ca. 3 Wochen gedauert. Eventuelle Garantiefälle sollten bei einem solchen Kauf immer bedacht werden, da der Übersee-Versand zum Servicecenter beim Kunden hängen bleibt.

Die Verpackung des Nook ist modern gehalten und beinhaltet neben dem Reader einen Quick-Start-Guide, ein Micro-USB-Kabel und überraschenderweise einen Netzstecker, welcher aber natürlich nur bei 110V-US-Steckdosen funktioniert. Will man den Nook über die Steckdose laden, braucht man entweder einen Adapter, oder kauft sich gleich ein USB-Netzgerät. Die Ausgangsleistung des mitgelieferten Netzteils beträgt 850mA, wodurch der Nook in ca. 1 1/2 Stunden wieder voll geladen ist. Über den USB-Anschluss am PC dauert ein Ladezyklus ca. 2 1/2 bis 3 Stunden.

Verarbeitung

Der erste Eindruck zur Verarbeitung des Nook ist gut. Der Reader ist rundum mit einer griffigen, gummierten Oberfläche versehen, was ihm einen stabilen und fast schon rustikalen Eindruck verleiht.

Die Vorderseite, um das Display, ist sehr fingerabdruckresistent, was eine willkommene Abwechslung zu anderen dunkelfarbigen Readern ist. Von der Rückseite kann man leider nicht das Gleiche sagen. Diese ist etwas härter und glatter als die Front und damit sieht man fast jede Berührung.

Der Nook ist an der Vorderseite mit einer gummierten Oberfläche versehen

Der Nook ist an der Vorderseite mit einer gummierten Oberfläche versehen

An der Vorderseite befinden sich insgesamt 5 Tasten. Zentral unter dem Display ist die Hauptnavigationstaste (bzw. Menü-Taste) in Form eines kleinen „N“ – für Nook – mit einem guten Druckpunkt. Rechts und links des Displays befinden sich jeweils zwei Tasten zum Blättern. Diese sind, im Gegensatz zur Nook-Taste, unter der gummierten Oberfläche eingelassen. Das erweist sich leider als Nachteil, denn die Markierungen für diese Tasten sind größer als die Bedienmöglichkeit. Das heißt, dass man die eigentliche Taste nicht immer perfekt trifft, was sich letztendlich negativ auf die Bedienung auswirkt.

An der Rückseite befindet sich der Power- und Standby-Knopf. Dieser zieht sich bis an den oberen Rand des Geräts, kann aber nur direkt auf der Rückseite gedrückt werden, hat also wie die Blätter-Tasten keinen optimalen Druckpunkt. Die hintere Seite des Nook ist nicht eben, wie bei anderen Readern, sondern verfügt über einen kantig-abgerundeten Rahmen. Da dieser Rahmen eine Stütze für die Finger bietet, liegt der Nook ausgesprochen gut in der Hand.

An der unteren Seite des Geräts befindet sich der Micro-USB-Anschluss zum Laden und Datenaustausch, sowie eine Status-LED, welche den Ladezustand des Readers anzeigt.

Der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, dass der Nook einen sehr intensiven Eigengeruch nach Gummi/Plastik hat, was im Lesebetrieb durchaus störend sein kann. Selbst bei täglichem Lesen, verschwindet der nur sehr langsam. D.h. sofern man selbst eher geruchsempfindlich ist, sollte man etwas Geduld mitbringen …

Ausstattung

Der Nook ist in einer Version erhältlich und verfügt über 2GB internen Speicher, von welchem allerdings nur 236MB frei verfügbar sind. Etwas über 1GB wird durch das Betriebssystem in Anspruch genommen, 750MB sind für eBooks reserviert, welche im B&N Buchshop direkt am Gerät gekauft werden. Glücklicherweise ist der interne Speicher mit einer Micro-SD-Karte bis maximal 32GB erweiterbar.

Des Weiteren lässt sich der Nook über WLan mit dem Internet verbinden. Diese WLan-Verbindung ist für die erste Einrichtung des Readers zwingend erforderlich. Andernfalls kann der Reader nicht in Betrieb genommen werden. Über diese Drahtlosverbindung lässt sich außerdem der integrierte Buchshop aufrufen und durchsuchen. Mit einem kleinen Trick kann man sogar im Internet surfen.

Eine Mobilfunkverbindung hat der Nook nicht, ebenso wenig wie eine Audio-Unterstützung.

Display

Die erste Generation des Nook war mit einem eInk Vizplex Display ausgestattet, wie es auch bei Amazon Kindle 2 oder Sony PRS-600 zum Einsatz gekommen ist. Außerdem hatte dieser ein LC-Display zur Buchauswahl. Beides hat Barnes & Noble beim neuen Nook Touch zum Glück geändert: Er verfügt über ein eInk Pearl Display der letzten Generation, mit verbessertem Kontrast und Schwarzwert, 16 Graustufen und hat auch kein störendes LC-Display mehr.

Das Display sitzt aufgrund der Touchscreen-Technik tief im Gehäuse

Das Display sitzt aufgrund der Touchscreen-Technik tief im Gehäuse

Wie die aktuellen Sony-Reader und der Kobo Touch, verfügt auch der Nook über einen Infrarot-Touchscreen. Entgegen handelsüblicher Touchscreens bei Tablets oder Handys, befindet sich keine zusätzliche berührungsempfindliche Schicht über dem Display, welche die Lesbarkeit verringern könnte. Stattdessen sind um das Display Infrarot-Sensoren positioniert, welche einen Bewegung direkt oberhalb des eInk-Displays registrieren. Durch den Einsatz dieser Technik sitzt das Display ähnlich weit im Gehäuse wie beim Sony PRS-650, was sich allerdings nicht negativ auf die Bedienung oder Lesbarkeit auswirkt.

Lesen & Usability

Bei der ersten Inbetriebnahme des Nook wird man von einem Setup-Wizard begrüßt, welcher die Geräteregistrierung und die ersten Einstellungen Schritt für Schritt durchgeht. Um die Erstinstallation abschließen zu können, wird zwingend eine WLan-Verbindung benötigt! Andernfalls ist es nicht möglich den Reader in Betrieb zu nehmen. Für die laufende Nutzung kann man die WLan-Verbindung dann aber glücklicherweise deaktivieren.

Tippt man auf die Akkuanzeige, öffnet sich der WLan-Verbindungsmanager

Tippt man auf die Akkuanzeige, öffnet sich der WLan-Verbindungsmanager

Die Bedienung des Nook ist denkbar einfach und orientiert sich am Vorbild aktueller Smartphones, Tablets und nicht zuletzt des Sony PRS-650. Beim Aktivieren des Readers wird man aufgefordert, mittels Schiebe-Geste, den Homescreen freizuschalten – ähnlich dem iPhone und anderen Touchscreen-Handys. Der Homescreen ist in 3 Teile geteilt: Oben findet sich das aktuelle Buch sowie eine Liste kürzlich aus dem B&N Bookstore heruntergeladener Bücher; die untere Hälfte des Bildschirms wird von Buchcovers des Bookstores dominiert. Das ist für den US-Markt vermutlich kein Fehler, die Store-Anbindung so in den Vordergrund zu stellen, ist aber für den/die deutschsprachige/n Leser/in ein Nachteil, denn es geht recht viel Platz verloren. Außerdem zeigt die Liste der kürzlich erworbenen Bücher, tatsächlich nur die im B&N Shop gekauften an, d.h. keine extern gekauften und aufgespielten eBooks.

Am oberen Rand des Bildschirms befindet sich die Statusleiste, welche eine Verknüfpung zum zuletzt gelesenen Buch, sowie zur Aktivierung des WLan beinhaltet. Außerdem informiert sie über den Akkustand und die Uhrzeit.

Um die Gesamtbuchliste zu sehen, muss man zuerst mittels Taste das Menü aufrufen, um dann in die „Library“ (Bibliothek) zu kommen. Hier kann man sowohl die mittlerweile gängige Coveransicht, als auch die klassische Listenansicht wählen. Sortieren lassen sich die Bücher nach „Most recent“ (letzte: eine Kombination aus zuletzt erworbenen und gelesenen Büchern), „Title“ und „Author“. Will man seine Bücher weiter sortieren, bietet die Regal-Option (Shelf) die Möglichkeit dazu. Hier kann man sich virtuelle Ordner anlegen und Bücher zur besseren Ordnung und Übersicht darin ablegen. Das ganze funktioniert mittels Checkboxen denkbar einfach.

Die Regalansicht

Die Regalansicht

Will man eine bestehende Ordnerstruktur beibehalten, so ist dies auch möglich. Mit der Option „My Files“ kann man die Verzeichnisse am Nook durchsuchen. Der Nachteil dabei ist allerdings, dass man dies nur in der Coveransicht machen kann, da die Listenansicht automatisch alle Dateien am Reader anzeigt und die Verzeichnisse ignoriert.

Sofern man nicht viel für Ordnung am Reader übrig hat, oder die Anzahl der eBooks zu groß ist, um die Übersicht zu behalten, so kann man die globale Suche verwenden (welche mit der Menü-Taste aufgerufen wird), um das gesuchte Buch schnell und einfach zu finden. Dabei wird nicht nur der Reader durchsucht, sondern auch der B&N Bookstore.

Will man den Bookstore durchsuchen, muss man zuvor mittels WLan eine Verbindung zum Internet aufbauen. Man kann den Store per Hand und Kategorien durchsuchen, oder die eingebaute Suche verwenden. Der Buchshop ist ausgesprochen umfangreich, sodass man bei der Suche möglichst genau sein sollte, wenn man ein bestimmtes Buch sucht, andernfalls ist die Suchergebnisliste oft zu lang um vernünftig nutzbar zu sein. Der Shop ist in 3 Kategorien geteilt: Bücher, Magazine, Zeitungen und diese sind wiederum durch zahlreiche Unterkategorien geteilt. Um ein Buch herunterzuladen braucht man zwingend eine Kreditkarte – auch für gratis Bücher! Neben der umfangreichen englischen Buchauswahl gibt es auch einige deutsche Bücher, hauptsächlich Klassiker von Goethe, Hesse, Kafka et al.

Hat man endlich das richtige Buch gefunden und geöffnet, bieten sich, neben dem einfachen loslesen, ein paar Möglichkeiten. Mit einem kurzen Antippen in die Mitte der Buchseite wird das Menü geöffnet, welches, wie auch das Hauptmenü, am unteren Bildschirmrand erscheint. Von hier kann man das Inhaltsverzeichnis öffnen, das Buch durchsuchen, die Seite wechseln, den Text anpassen oder Informationen zur Datei aufrufen.

Das Inhaltsverzeichnis bietet gleichzeitig die Möglichkeit alle Notizen und Markierungen, sowie Lesezeichen gesammelt anzuzeigen. Indem man den entsprechenden Eintrag antippt, gelangt man direkt zur markierten Stelle im Buch. Ein Lesezeichen setzt man einfach durch ein Antippen in die rechte obere Ecke der Buchseite. Es wird dann anschließend durch ein kleines virtuelles Lesezeichen – ebenfalls rechts oben – angezeigt.

Eine Markierung kann man mittels eines langen Drucks auf ein Wort erstellen. Danach hat man wahlweise die Möglichkeit das Wort nur zu markieren und die Eingabe zu beenden, oder eine Notiz hinzuzufügen. Will man mehrere Wörter kennzeichnen, kann man die Markierung einfach vom Anfang oder Ende des Wortes über den restlichen Text ziehen. Außerdem lassen sich markierte Stellen über Facebook, Twitter, Google und Nook Friends mit Freunden und Bekannten teilen. Ebenso ist es möglich Wörter im Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary nachzuschlagen um eine Wortdefinition zu erhalten – selbstverständlich nur in Englisch.

Die Textsuche funktioniert tadellos. Man gibt einfach den gesuchten Textausschnitt mittels der gut funktionierenden On-Screen-QWERTY-Tastatur in das Suchfeld ein und bekommt eine Liste der gefundenen Textstellen präsentiert.

Die Tastenbelegung lässt sich ändern

Die Tastenbelegung lässt sich ändern

Der Seitenwechsel kann auf mehrere Arten erfolgen. Der Nook verfügt, wie weiter oben beschrieben, über 4 Hardware-Tasten. Zum Seitenwechsel kann man daher entweder diese verwenden, oder wie von den Sony-Readern bekannt, auch einfach über den Bildschirm wischen. Standardmäßig blättert man mit den beiden oberen Hardwaretasten um eine Seite weiter, in den Einstellungen kann man diese Belegung allerdings ändern, sodass man stattdessen mit den beiden unteren Tasten vor blättert. Will man mehrere Seiten überspringen und schneller Blättern, kann man eine der Tasten einfach gedrückt halten. Etwas genauer ist die Möglichkeit dies per Schieberegler über das Display zu machen. Dieser wird am unteren Bildschirmrand angezeigt und kann mit dem Finger einfach verschoben werden. Etwas unpraktisch dabei ist lediglich die kleine Anzeige der Seitennummer, welche sich unterhalb des Reglers befindet und damit meist vom Finger verdeckt wird.

Der Nook bietet viele Möglichkeiten zur Textanpassung. Das Menü wird am unteren Bildschirmrand angezeigt. Man kann daraus aus 6 Schriftarten, 7 Schriftgrößen, 3 Zeilebabständen und 3 Randabständen wählen. Die Schriftgrößenverstellung empfinden wir als genau richtig, sodass für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis die richtige Schriftgröße dabei sein sollte.

6 Schriftarten, 7 Schriftgrößen, 3 Zeilenabstände, 3 Randabstände

6 Schriftarten, 7 Schriftgrößen, 3 Zeilenabstände, 3 Randabstände

Obwohl sich der Nook in Sachen Textanpassung sehr vielseitig gibt, ist die PDF-Unterstützung leider nur sehr rudimentär ausgefallen. Für PDF-Dateien steht lediglich eine Text-Reflow-Funktion zur Verfügung, eine Zoom-Möglichkeit sucht man vergeblich. Außerdem sind die zuvor erwähnten umfangreichen Textanpassungsmöglichkeiten für PDF-Dateien nicht verfügbar. D.h. man kann lediglich die Schriftgröße ändern, ansonsten keine Anpassungen vornehmen. Es ist außerdem nicht möglich den Nook im Querformatmodus zu betreiben, was bei manchen A4-PDFs durchaus Sinn machen würde. Unterm Strich ist die PDF-Anzeige also eine eher durchwachsene Sache.

Ein kleines Gimmik bietet der eingebaute Webbrowser. Der findet zwar keine offizielle Unterstützung von B&N, aber funktioniert im Großen und Ganzen recht ordentlich. Gestartet wird der Browser, indem man in der globalen Suche eine Webadresse eingibt.

Kompatibilität

Der Nook gibt sich bei der Formatunterstützung ausgesprochen wählerisch. Es werden lediglich EPUB- und PDF-eBooks unterstützt.

Laut Barnes and Noble Homepage sollen auch Grafikdateien im Format JPG, GIF, PNG und BMP unterstützt werden, allerdings konnten wir keine einzige Datei in einem der Formate öffnen. Eine Internetrecherche hat uns diesbezüglich auch nicht weitergeholfen. Entweder niemand verwendet Bilddateien am Nook, oder wir sind die einzigen mit diesem Problem, oder es stört sonst niemanden. Was auch immer die Gründe sind: Bei unserem Testgerät ließ sich keine einzige Bilddatei öffnen (egal in welchem Ordner, in welchem Format und in welcher Auflösung diese abgespeichert wurden).

Keine einzige Bilddatei ließ sich öffnen

Keine einzige Bilddatei ließ sich öffnen

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit des Nook scheint sehr gut zu sein. Da wir aber nur einen vollständigen Akkuzyklus durchlaufen haben, können wir hier noch keine abschließende Bewertung abgeben. Der Hersteller gibt bis zu 2 Monate an, was stimmen könnte. Trotz häufiger Seitenumschläge, und umfangreichen Tests, ging der Akku nur sehr langsam zur Neige – deutlich langsamer als z.B. beim Sony PRS-650, mit gleicher Display- und Touchscreentechnologie.

Software & Synchronisation

Beim befüllen des Nook mit eBooks, gibt sich das Gerät bedienerfreundlich, wie die meisten anderen Reader auch. Mit dem beigelegten Micro-USB-Kabel lässt sich der Nook mit dem PC verbinden und wird als Massenspeicher, wie ein USB-Stick, erkannt. Die Bücher lassen sich dann einfach auf den Reader kopieren.

Man hat dabei allerdings nur auf die 236MB große Partition Zugriff, nicht auf den gesamten internen Speicher. Das bedeutet, dass man im B&N Buchshop gekaufte Bücher auf diesem Weg nicht am PC speichern kann.

Fazit

Beim ersten Antesten des Nook waren wir von der kompakten Größe, der intuitiven Bedienung, den vielen Anpassungsmöglichkeiten und der ansprechenden Haptik sehr angetan. Leider kann der Nook den sehr guten ersten Eindruck aber im täglichen Betrieb nicht ganz halten.

Im Detail mangelt es an ein paar Dingen: Der Nook unterstützt keinen Querformat-Modus. Das ist besonders verwunderlich, da die symmetrische Bauform des Geräts eigentlich sehr gut dazu geeignet wäre. Außerdem wird für PDF-Dateien lediglich der Text-Reflow-Modus unterstützt. Das ist zwar grundsätzlich zu begrüßen, allerdings gibt es keine Möglichkeit PDF-Dateien sonst irgendwie zu zoomen. Zusammen mit dem fehlenden Querformatmodus ergibt das eine stark eingeschränkte PDF-Tauglichkeit.

Einen Patzer leistet sich der Nook auch bei den unterstützen Dateiformaten. Lediglich EPUB- und PDF-Dateien werden unterstützt. Damit deckt man zwar den Großteil des eBook-Marktes ab, aber eine größere Formatunterstützung, wie bei anderen Readern (z.B. iriver Story HD oder Kobo Touch) gängig, wäre kein Nachteil gewesen. Zusätzlich dazu, konnte der Nook keine einzige Bilddatei öffnen, welche wir in den internen Speicher gespielt haben und ist damit zum Lesen von Comics oder Mangas kaum geeignet.

Auch die Druckpunkte der Tasten konnten nicht ganz überzeugen. Es ist zwar von Vorteil eigene Blätter-Tasten zu haben, allerdings hilft das wenig, wenn man sie nicht vernünftig bedienen kann.

Aber es ist nicht alles schlecht. Der Nook bietet ausgezeichnete Textanpassungsmöglichkeiten, sodass es bei der Anpassung des Schriftbildes, an den eigenen Geschmack, keine größeren Probleme geben sollte. Mit der gut funktionierenden Onscreen-QWERTY-Tastatur lassen sich außerdem schnell und einfach Notizen erstellen oder Textstellen suchen. Für Bastler ist außerdem das Android-Betriebssystem ein weiterer Pluspunkt. Der Nook lässt sich mittlerweile auch „rooten“, was bedeutet, dass man Administrationszugang zum Betriebssystem bekommen und wie auf einem Smartphone oder Tablet allerhand Apps installieren kann. Der Vorteil als eBook Reader liegt dabei in der Möglichkeit andere Leseprogramme zu verwenden, welche mehr Dateiformate und Anzeigemöglichkeiten unterstützen.

Während unseres Tests hatte der Nook, trotz aktuellster Software (Version 1.0.1), mit ein paar kleineren Macken zu kämpfen. Einmal haben die Shop-Inhalte nicht geladen, ein anderes Mal waren gemachte Notizen in einem Buch verschwunden, um dann plötzlich beim nächsten Öffnen wieder aufzutauchen. Im Testvideo sieht man auch ein kleines Problem mit dem Icon für die Notiz. Unterm Strich lief der Nook aber dennoch stabil und ohne gröbere Probleme.

Wie am Beginn des Testberichts schon erläutert, handelt es sich beim Nook um ein Gerät für den US-Markt. Das heißt, dass das gesamte Betriebs- und Buchshop-System auf den englischsprachigen Markt ausgelegt ist. Sofern man also deutschsprachige Bücher lesen will, muss man diese extern z.B. bei Thalia oä. kaufen. Die Nutzung des Nook sollte aber auch mit minimalen Englischkenntnissen kein allzu großes Problem sein. Ob sich der Import letztendlich aber auszahlt, sei dahingestellt. Mit dem Sony PRS-T1, dem Kobo Touch und den vermutlich bald erscheinenden neuen Kindle-Modellen, gibt es am europäischen Markt auch so schon ein paar vielversprechende Reader – zum gleichen Preis. Liest man aber hauptsächlich englischsprachige Bücher, will einen robust gebauten Reader und befindet sich zudem auch gerade in den USA, dann ließe sich der Kauf des Nook letztendlich auch aufgrund des günstigen Dollar-Kurses auf jeden Fall rechtfertigen.

Datenblatt

Technische Daten: Nook Touch
AllgemeinHerstellerBarnes and Noble
Markteinführung2011
Verfügbare FarbenSchwarz
Wassergeschütztnicht bekannt
GrößeMaße165,4 x 126,6 x 12 mm
Gewicht212 g
DisplayDisplaytechnologieE-Ink Pearl
Displaygröße6 Zoll
Displayauflösung800 x 600 Pixel
Pixeldichtenicht bekannt
Farbtiefe16 Graustufen
Touchscreenja, Infrarot
Eingebaute Beleuchtungnein
Blaulichtreduktionnein
Plane Frontnicht bekannt
VerbindungenUSBja, USB 2.0 (Micro USB)
Bluetoothnein
WLanja
GSM / UMTSnein
SpeicherInterner Speicher2GB
Speicherkartenerweiterungja, MicroSD-Karte
FunktionenBetriebssystemAndroid
Lautsprechernein
Text-to-Speechnein
Blättertastenja
Unterstützte Dateiformate

PDF, ePUB

Unterstützte DRM-Dateiformatenicht bekannt
SonstigesAkkulaufzeit / AkkukapazitätBis zu 2 Monate
Lagesensornein
Integrierter eBook Storeja
Sonstiges
Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren