PocketBook CAD Reader vorgestellt, mit 13,3 Zoll Bildschirm

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PocketBook ist in den letzten Monaten mit neuen Tablets und eBook Readern im Einsteigersegment besonders fleißig gewesen, ist mit der Ausweitung des Angebots aber offenbar noch lange nicht fertig. Wie die E Ink Holdings in einer Pressemitteilung erklärt, wird PocketBook am 5. Dezember auf der Autodesk University 2013 Conference in Las Vegas ein neues Gerät präsentieren. Es handelt sich allerdings nicht um einen neuen eBook Reader im klassischen Sinne, sondern um einen eReader der insbesondere für die Darstellung von CAD-Zeichnungen entwickelt wurde: Der PocketBook CAD Reader.

Tablet-Alternative für das Baugewerbe

Damit das auch vernünftig klappt, beträgt die Bildschirmdiagonale 13,3 Zoll – gleich viel wie beim Sony DPT-S1. Allerdings haben die Geräte ansonsten nicht viel gemeinsam, denn die Bildschirmtechnik im PocketBook CAD eReader ist eine andere. Diese hört auf den Namen E-Ink Fina und nutzt anstatt des bei Mobius-Technik bekannten Plastik-Backlayers ein Glassubstrat. Das bedeutet, dass der Bildschirm des PocketBook Geräts nicht so widerstandsfähig ist und man grundsätzlich auf eine sorgsamere Handhabung achten sollte. Allerdings gibt PocketBook auch an, dass der Bildschirm auf einer harten Oberfläche sitzt, um Risse zu vermeiden (etwa durch Torsion). Das Gehäuse soll zudem recht robust sein und Feuchtigkeitseintritt in das Innere des Geräts verhindern.

PocketBook CAD Reader mit einer 13,3 Zoll Bildschirmdiagonale

Die Auflösung des Displays beträgt 1600×1200 Pixel, wobei das maximale Kontrastverhältnis zumindest 10:1 betragen soll – gleich viel wie bei E-Ink Pearl Technik.

Ebenso interessant wie die Bildschirmtechnik sind die sonstigen Spezifikationen. Für den Touchscreen kommt sowohl Wacom als auch herkömmliche kapazitive Touchscreentechnik zum Einsatz. Das bedeutet, dass man den Pocketbook CAD Reader sowohl mit dem Finger, als auch mit einem passenden Eingabestift bedienen kann.

Als Prozessor kommt ein 1 GHZ Dual-Core Chip zum Einsatz, dem 2GB Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Die Rechenleistung ist für eine vernünftige Anzeige von CAD-Dateien auch dringend nötig, schadet aber auch im sonstigen Betrieb sicherlich nicht. Das Betriebssystem ist Android 4.0.4.

Offenbar erlaubt der Pocketbook CAD Reader auch Zugriff auf die reguläre Android Bedienoberfläche

Der interne Speicher wird 16GB groß sein. WLan ist ebenso mit dabei wie ein 3G-Modul zum drahtlosen Zugriff auf das Internet via Handynetz (mit Sim-Karte).

„Unser Ziel war die Entwicklung eines Geräts, das im Baugewerbe eingesetzt werden kann. Wir haben ein mobiles, großformatiges Gerät mit einem robusten und feuchtigkeitsbeständigen Gehäuse entwickelt, das alle CAD-Zeichnungen speichern kann, die ein Team benötigt. Somit sind technische Zeichnungen quasi überall und jederzeit verfügbar“, so Dmitriy Shemet, Entwicklungsleiter bei PocketBook. „Wir haben uns für den E-Ink Fina 13,3 Zoll Bildschirm entschieden, da er exakt die richtigen Eigenschaften mitbringt, die wir für die Entwicklung des PocketBook CAD Reader gesucht haben. Der PocketBook CAD Reader liefert ein neues Nutzungserlebnis für Architekten und Arbeiter im Baugewerbe, das es erlaubt, direkt an der Baustelle damit zu arbeiten.“

Die größten Tugenden der E-Ink Technik sind natürlich auch bei E-Ink Fina vorhanden: Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung und eine lange Laufzeit die der 8.000 mAh starke Akku sicherstellen soll.

Wohin geht PocketBook?

Der PocketBook CAD Reader dürfte aber nicht nur für das Baugewerbe interessant sein, sondern könnte auch für den Lern- und Lehrbereich eine nicht zu unterschätzende Relevanz haben. Immerhin lassen sich am 13,3 Zoll großen Bildschirm problemlos DIN A4 PDF-Dokumente lesen.

PocketBook stellt sich damit aber jedenfalls auch abseits des hart umkämpften Unterhaltungsmarktes auf, was in Anbetracht der immer härter werdenden Konkurrenz nur vernünftigt ist. Gleichzeitig darf man sich auch fragen, wohin PocketBook in Zukunft geht.

Der PocketBook CAD Reader nutzt erstmals, bei einem eReader des Unternehmens, Android als Betriebssystem. Möglicherweise ist das ja ein Hinweis darauf, dass PocketBook in Zukunft auch bei kleineren eBook Readern auf das Google Betriebssystem setzen wird. Das wäre aus Nutzersicht jedenfalls nur zu begrüßen, denn einerseits würde dies die Installation von Apps ermöglichen (sofern PocketBook nichts an der Offenheits-Strategie ändert) und andererseits könnte die manchmal wenig intuitive Bedienung der aktuellen Pocketbook Geräte verbessert werden. Die Pocketbook App für Android ist in Hinblick auf die Bedienbarkeit nämlich durchaus leicht verständlich und intuitiv.

Nutzt der PocketBook Touch Lux 2 Android als Betriebssystem?

Spätestens zur Vorstellung des Pocketbook Touch Lux Nachfolgers in den kommenden 4-6 Monaten, wird diese Frage beantwortet werden. Bis dahin kann man sich dann vermutlich schon die Bedienung des PocketBook CAD Readers ansehen, wobei der genaue Erscheinungstermin ebenso wenig feststeht, wie der Preis. In Anbetracht der umfangreichen Hardwarefeatures ist unserer Einschätzung nach allerdings zumindest mit einem Preis von 500 Euro zu rechnen. Sobald wir Genaueres wissen, geben wir euch die Informationen natürlich sofort weiter.

PocketBook CAD Reader kommt mit E-Ink Mobius statt Fina

Update 21.08.2014: Ende 2013 wurde der PocketBook CAD Reader vorgestellt, der einen besonderen Schwerpunkt auf die Nutzung im Baugewerbe legt. Es handelt sich somit nicht um einen klassischen eBook Reader, sondern um ein Arbeitsgerät insbesondere zur Darstellung von – wie der Name verrät – CAD-Zeichnungen. Die 13,3 Zoll große Bildschirmdiagonale lässt auch keinen Zweifel daran, dass es sich hierbei um ein besonderes Gerät handelt.

Vorgestellt wurde der CAD Reader mit einem E-Ink Fina Display, das dank eines besonders harten Unterbaus sehr widerstandsfähig sein sollte. Zur problemlosen Outdoor-Nutzung ist dies natürlich von Vorteil, wenngleich die Fina-Technik aber weiterhin auf einem Glassubstrat sitzt und somit bei ausreichend großer Krafteinwirkung trotzdem brechen kann. Damit das nicht geschieht, hat PocketBook die Bildschirmtechnologie gewechselt.

Wie das Unternehmen mitteilt, wird der CAD Reader nun mit Mobius Technik auf den Markt kommen. Dabei wird ein Plastiksubstrat als Bildschirmbasis benutzt, was bedeutet, dass das Panel flexibel ist und nicht brechen kann. Soll heißen: Fina war gut – Mobius ist besser.

Da es sich beim PocketBook CAD Reader offensichtlich noch um „Work-In-Progress“ handelt, gibt’s auch weiterhin keinen Preis. Wenn man sich allerdings ins Gedächtnis ruft, dass Sony für den DPT-S1 eine unverbindliche Preisempfehlung von 1.100 US-Dollar ausruft, dann wird sicherlich auch das PocketBook Gegenstück kein Schnäppchen werden. Als Erscheinungstermin wird angeblich Januar 2015 angepeilt, wobei der Verkauf nicht im Einzelhandel stattfinden soll (was aber je nach Land und Region anders sein kann).

Auf der IFA 2014 in Berlin können Interessenten das Gerät aber jedenfalls mal in Natura ansehen und sicht selbst ein Bild machen.

PocketBook CAD Reader Flex vorgestellt

Update: 02.12.2014: Vor exakt einem Jahr hat PocketBook den CAD Reader vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Tablet mit einem massiven 13,3 Zoll großen Bildschirm – mit E-Ink Display. Allerdings befand sich das Gerät auch nach der Vorstellung weiterhin in Entwicklung, sodass ein Markstart bisher nicht erfolgt wird. Stattdessen wurde bereits im August bekannt, dass das Gerät eine grundlegende Überarbeitung bekommen würde.

Zunächst sollte das bisher geplante Fina-Display gegen einen Mobius-Bildschirm ausgetauscht werden. Beide E-Ink Techniken sind relativ neu, wobei Mobius dank Plastiksubstrat deutlich unempfindlicher auf Stöße ist. In anderen Worten: Das Display kann nicht brechen, wie das bei den üblichen E-Ink Bildschirmen auf Glas der Fall ist. Die Displaytechnik kommt bereits im Sony DPT-S1 zum Einsatz – ebenfalls in der gleichen Größe. Sony hat die Technologie mitentwickelt.

Nun lässt PocketBook die Katze aus dem Sack und hat heute den CAD Reader Flex vorgestellt. Der Namenszusatz macht dabei gleich klar, dass die Änderung zur anderen Displaytechnik tatsächlich vollzogen wurde. Auch das Gehäusedesign wurde stark verändert. Eines der offiziellen Produktbilder (Renderings) zeigt das Gerät sogar mit einer leichten Biegung (siehe nachfolgendes Bild). Das ist allerdings nicht die Grundform, denn wie üblich, ist auch der PocketBook CAD Reader Flex flach – und nur 6,5 mm tief.

Das Mobius Display ist flexibel und bruchfest

Fokus auf Außenanwendung

Die sonstigen technischen Spezifikationen haben sich leicht verändert. Der Bildschirm löst weiterhin mit einer Auflösung von 1600×1200 Pixel auf, allerdings muss man nun auf einen Touchscreen verzichten. Die Bedienung erfolgt über vorderseitig angebrachte Tasten. Eine Frontbeleuchtung gibt’s ebenfalls nicht (die gab’s auch schon bei regulären Modell nicht).

Angetrieben wird der eReader-Tablet-Hybrid von einem 1,5 GHz Dual Core Prozessor, dem 512 MB Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Das beim CAD Reader angedachte Android-Betriebssystem wird hier doch keinen Einzug halten. Wie schon früher wird auch der PocketBook CAD Reader Flex wieder staub und spritzwassergeschützt sein. Außerdem soll die gummierte Oberfläche besonders robust sein und guten Halt bieten. Der Fokus liegt wieder am gewerblichen Einsatz auf Baustellen (zur Anzeige von Plänen, technischen Zeichnungen etc.).

Per WLAn und Bluetooth können Daten mit dem Gerät ausgetauscht werden. Wann das möglich sein wird, ist allerdings nicht bekannt – ebenso wenig wie der Preis.

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Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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