Neuer Einstiegs-Kindle mit Bluetooth und Paperwhite in weiß vorgestellt

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Schon seit einiger Zeit ist klar, dass Amazon neben dem Kindle Oasis mit dem Codenamen Whiskey, auch einen zweiten eBook Reader mit dem Codenamen Woody in Arbeit hat. Im Gegensatz zum Oasis sollte es sich dabei allerdings nicht um ein Gerät im High-End-Segment handeln, sondern im Einstiegs-Bereich des Kindle-Angebots.

Heute hat Amazon das Geheimnis gelüftet und den neuen Kindle offiziell vorgestellt. Es handelt sich – wie erwartet – um ein neues Basismodell, das den bisherigen „Kindle Touch 2“ oder „Kindle Basic Touch“ ersetzt (wie das Gerät gelegentlich genannt wurde).

Die technischen Neuerungen halten sich allerdings in Grenzen, denn der neue Basis-Kindle nutzt die gleiche Bildschirmtechnik und Auflösung wie der Vorgänger: Das Gerät verfügt über einen 6 Zoll großen E-Ink Pearl Bildschirm mit einer Auflösung von 800×600 Pixeln, woraus sich eine Pixeldichte von 167 ppi ergibt. Auf eine eingebaute Beleuchtung muss man verzichten – hier hilft nur der Griff zum marginal teureren Paperwhite.

Mit Bluetooth für VoiceView, nicht auf Deutsch

Die größte Neuerung betrifft die neue hinzugekommene Drahtlosverbindung über Bluetooth. Schon der Oasis soll angeblich über eine deaktivierte Bluetooth-Verbindung verfügen, der neue Kindle bringt sie nun offiziell an den Start – vorerst aber nur in den USA. Als Anwendungsgebiet nennt Amazon die VoiceView-Funktion die vor wenigen Wochen vorgestellt wurde.

Damit lässt sich der Kindle für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen per Touchbedienung und Audiofeedback steuern, sowie eBooks mit Hilfe der damit verbundenen Text-To-Speech-Funktion vorlesen. Als Sprachsyntheseprogramm kommt die vor einiger Zeit übernommene Ivona-TTS-Engine zum Einsatz.

In Verbindung mit der VoiceView-Funktion dürfte auch der Arbeitsspeicher gewachsen sein, denn die TTS-Funktion soll am alten Modell mit nur 256 MB RAM nicht lauffähig gewesen sein. Daher darf man davon ausgehen, dass der neue Basis-Kindle, ebenso wie die anderen Modelle, 512 MB RAM mitbringt.

Offen bleibt, ob die Bluetooth-Funktion auch auf deutschen Geräten verfügbar sein wird, denn die Produktseite bei Amazon.de gibt ebenso wenig wie die deutsche Pressemitteilung einen Hinweis darauf. Auch das VoiceView-Feature bleibt weiterhin unerwähnt. Ein Umschalten der Systemsprache auf Englisch könnte eine mögliche Sperre aber aufheben, wie der Test gezeigt hat.

Die Größe des internen Speichers bleibt, wie so oft bei Amazon, unerwähnt. Man darf davon ausgehen, dass 4 GB vorhanden, wovon rund 3 GB verfügbar sind.

Dünner und leichter

Neben der Bluetooth-Integration darf man sich über ein dünneres und leichteres Gehäuse freuen. Der neue Kindle ist 11 Prozent dünner und 16 Prozent leichter als der Vorgänger. In absoluten Zahlen: Die Maße betragen 160 x 115 x 9,1 mm bei einem Gewicht von nur 161 Gramm.

Gleichzeitig legen die Produktfotos nahe, dass die haptisch wenig ansprechende Hartplastikschale der Vorgängers durch ein gefälligeres Material ersetzt wurde. Ob das aber tatsächlich der Fall ist, wird sich am 20. Juli zeigen. Ab diesem Tag wird der neue Kindle ausgeliefert. Bis dahin kann das Gerät vorbestellt werden – und zwar in den Farbausführungen schwarz und weiß.

Der Preis ist mit rund 70 Euro für die werbegestützte Version am Niveau des Vorgängers, letztendlich aber weiterhin kein echtes Schnäppchen, denn den Kindle Paperwhite bekommt man mit ein wenig Geduld dank diverser Aktionsangebote ab rund 100 Euro.

Paperwhite in weiß, Oasis mit Bluetooth?

Kindle Paperwhite in weiß (siehe größeren Rahmen oberhalb des Displays)

Apropos Paperwhite: Der erfolgreiche Leucht-eReader wird ab 30. Juni, ebenso wie der neue Basis-Kindle, in weißer Farbe erhältlich sein. An der unverbindlichen Preisempfehlung von rund 120 Euro ändert sich vorerst nichts.

Mit der Vorstellung des neuen Einstiegs-Kindle und der Bluetooth-Unterstützung stellt sich wieder die Frage, ob auch der Kindle Oasis ein Bluetooth-Update erhalten wird. Angeblich verfügt das Gerät bereits über die nötige Hardware, Amazon hat die Unterstützung dafür aber nicht in die aktuelle Software eingebunden. Möglich, dass sich dies mit dem kommenden Firmware-Update ändert.

Über kurz oder lang darf man jedenfalls davon ausgehen, dass das gesamte Kindle Portfolio mit Bluetooth ausgestattet werden wird. Aktuell bezweifle ich aber, dass nach zwei Neuvorstellungen in diesem Jahr, Kindle Voyage und Paperwhite noch heuer eine Auffrischung bekommen werden.

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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