Mayersche startet mit eBook Reader und Buchcommunity

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Die Mayersche zählt zu den größten Buchhandelsketten in Deutschland, war bisher aber besonders am Digitalmarkt nicht besonders stark vertreten. Bis März dieses Jahres hatte man noch einen White-Label-Shop von Libri genutzt und damit auch die gleichen eBook Reader angeboten. Der Sony PRS-T2 war bis dahin also das wichtigste Lesegerät des Unternehmens. Beim Start der Tolino-Plattform im März war die Mayersche Buchhandlung nicht dabei.

Seit dem Neustart des Online-Shops greift man auf das eBook-Angebot von Libreka, Ciando und Satzweiss zurück, wodurch das alte eBook Reader Sortiment von Libri weggefallen ist. Dem Mangel widmet man sich nun in Form eines eigenen eBook Readers, der auf den Namen M-PocketBook Touch Lux hören soll.

Mit PocketBook gegen den Rest

Dabei handelt es sich um eine speziell angepasste Version des PocketBook Touch Lux, die einen einfachen Einkauf direkt am Gerät ermöglichen soll. Im Grunde also das Gegenstück zum Tolino Shine mit größerer Funktionalität. Der Schritt zu einem eigenen eBook Reader ist jedenfalls insofern konsequent, als dass der alleinige Shop-Betrieb in Anbetracht der immer stärker werdenden Konkurrenz kaum noch ausreicht, um Kunden an das eigene Angebot zu binden.

Der Griff zum PocketBook Touch Lux ist insofern bedeutsam, da der eBook Reader Hersteller in der Vergangenheit zwar schon diverse Kooperationen mit anderen Unternehmen der Buchbranche gepflegt hat, es sich nun aber möglicherweise um den wichtigsten Marktstart für PocketBook handelt. Genaue Details zu den Anpassungen des Touch Lux sind bisher noch nicht bekannt geworden, die Vorstellung könnte aber zur Frankfurter Buchmesse erfolgen und der Verkauf des M-PocketBook Touch Lux soll schon kurz darauf, rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft, starten.

In Zukunft ohne Sony (PRS-T3)?

Auffällig dabei ist auch, dass man die Zukunft offenbar ohne Sony beschreitet. Das ist erwähnenswert, da der Sony PRS-T2 im vergangenen Weihnachtsgeschäft dank Libri-Kooperation angeboten wurde und sich aufgrund der diversen Preisaktionen gut verkauft hat. Aber scheinbar setzt man das Vertrauen bei der Mayerschen Buchhandlung lieber in einen beleuchteten eBook Reader, was in Anbetracht der Konkurrenz wenig verwunderlich ist.

Gespannt sein darf man hingegen auf den Preis des M-PocketBook Touch Lux. Der große Funktionsumfang des eBook Readers rechtfertigt den Aufpreis zu Kindle und Co. durchaus, allerdings könnte es sich als schwierig erweisen, das auch den Kunden klar zu machen. Außerdem wird der Funktionsvorsprung gegenüber dem deutlich günstigeren Tolino Shine mit dem kommenden Tolino-Update schrumpfen.

Buchcommunity als Unterstützung

Aber nicht nur bei der Hardware gibt es Veränderung, sondern auch im Umgang mit dem Kunden will die Mayersche punkten. Man will in Zukunft nicht nur Anbieter von eBooks sein, sondern auch eine Buch-Community bieten, die den Austausch der Kunden miteinander ermöglicht.

Die Plattform, die auf den Namen „Was liest Du?“ hört, soll nach der abgeschlossenen Testphase mit 700 Nutzern bereits morgen (8.10., 12 Uhr) allen Besuchern zugänglich gemacht werden. Teil des Community-Projekts sollen auch gemeinse Leserunden sein, die von Autoren und Lektoren unterstützt werden. Dabei soll die Aktivität der Nutzer durch ein Belohnungssystem und Gewinnspiele gesichert werden. Die durch Aktivität gesammelten Punkte können gegen Bücher (und vermutlich auch eBooks) eingetauscht werden.

Man sieht also, es handelt sich um ein sehr ehrgeiziges Projekt. Es wird also interessant sein zu sehen, wie sich die (enge) Zusammenarbeit mit PocketBook gestaltet und wie das Angebot in Anbetracht des großen Konkurrenzkampfes angenommen werden wird. Der eBook und eBook Reader Markt wird für alle Beteiligten also nochmals ein bisschen kleiner.

Möglicherweise gibt’s schon morgen neue Details dazu. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Noch bevor Kindle und Tolino in Deutschland an den Start gegangen sind, hat Chalid seinen ersten eBook Reader im Jahr 2007, aus Begeisterung an der Technik, aus den USA importiert. Als Mitbegründer und Chef-Redakteur hat er seit der Gründung von ALLESebook.de, im Jahr 2010, inzwischen über 100 eReader zahlreicher Hersteller getestet. Mehr erfahren
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